Chinesische HNA-Gruppe steigt aus
Platinum Equity kauft Ingram Micro
Die angeschlagene chinesische HNA-Group hat einen Käufer für ihre IT-Distributionssparte gefunden. Für 7,2 Milliarden Dollar erwirbt Platinum Equity Broadliner Ingram Micro. Ingrams CEO Alain Monié kann aufatmen.
In der Branche war es kein Geheimnis, dass der chinesische Mischkonzern HNA-Group einen Käufer für den 2016 gekauften Broadliner Ingram Micro sucht. Die zu schnelle Expansion eines der aggressivsten chinesischen Konzerne war selbst Chinas Machthaber nicht geheuer. Sie setzen Grenzen für Auslandsübernahmen chinesische Firmen, die sich wie HNA offenbar auch finanziell verhoben hatten. Rund sechs Milliarden Dollar hatte sich HNA 2016 die Übernahme des IT-Distributionsweltmarktführers Ingram Micro kosten lassen. Nun erhalten sie 7,2 Milliarden von Palatinum Equity. Dessen CEO Tom Gores sagte, Ingram Micro werde ein »Eckpfeiler« im Portfolio des US-Beteiligungsunternehmens.
Der bereits in der IT-Branche investierte Venture Capitalist will vor allem Mittel für den Cloud-Ausbau des Broadliners zur Verfügung stellen. »Die Zusammenarbeit mit Platinum bietet die Möglichkeit, unseren Wettbewerbsvorteil in der Cloud weiter zu stärken, unsere digitale Transformation zu beschleunigen und die Erweiterung unseres Lösungs- und Dienstleistungsportfolios, insbesondere für hochwertige Märkte, voranzutreiben«, kommentiert Ingram Micro-CEO Alain Monié. Er wird wohl auch am Ruder bleiben, wenn die Akquisition Mitte nächsten Jahres vollzogen ein wird.
Mit diesem Verkauf können auch die chinesischen Eigner des US-Broadliners einen Gesicht wahrenden Schlussstrich unter ihren kurzen Ausflug in die Weltspitze der IT-Distribution ziehen. Man habe eine hohe Rendite für die Investoren der HNA erzielen können, sagte Wang Duan, Präsident der HNA Group Nordamerika.
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