Mit Vollgas ins Homeoffice

Porsche beschleunigt die mobile Arbeitswelt

18. Mai 2021, 9:58 Uhr | Lars Bube
© Mike Mareen - AdobeStock

Mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit dürfen Porsche-Mitarbeiter künftig an selbst gewählten Orten verbringen – ob zuhause, im Feriendomizil oder im Café, spielt dabei explizit keine Rolle.

Mit dem Silberstreif der durchgeimpften Herdenimmunität am Horizont wird für Unternehmen die Frage immer drängender, was von der digitalen Beschleunigung durch die Pandemie bleiben soll. Während an manchen Stellen eifrig nach dem Bremspedal gesucht wird, starten andere durch und nutzen den Schwung, um mit Vollgas in ein neues Zeitalter zu starten. Zur letzteren Gruppe gehört auch Porsche. Der Sportwagenhersteller hat die Krise als Chance genutzt und den Digitalisierungsturbo gezündet, um seine Konkurrenzfähigkeit gegenüber den disruptiven Neueinsteigern zu verbessern. Dazu gehören nicht zuletzt neue Tools und Prozesse für eine effiziente mobile Arbeitswelt. So kann ein großer Teil der mehr als 20.000 Mitarbeiter der umtriebigen Schwaben künftig weitgehend selbst entscheiden, wo und wie sie arbeiten wollen. Konzernführung und Betriebsrat haben sich darauf geeinigt, dass alle Angestellten bei denen das möglich ist, nach der Pandemie bis zu 12 Tage im Monat ihren Arbeitsort frei wählen dürfen.

Etwas mehr als die Hälfte ihres durchschnittlichen Arbeitspensums wird damit vertraulich in die Hände der Mitarbeiter gelegt. Inklusive der Entscheidung, wo sie arbeiten wollen. »Jeder Mitarbeiter kann arbeiten, wann, wo und wie er will – natürlich immer im Rahmen der betrieblichen und gesetzlichen Vereinbarungen und solange das Arbeitsergebnis stimmt. Er kann im Ferienhäusle in Oberbayern sitzen oder im Café nebenan, das ist uns letztlich egal«, erklärt Porsche-Personalvorstand Andreas Haffner in der FAZ. Ähnlich den Fahrzeugen gilt also künftig für die Porsche-Familie: Hauptsache, die Leistung stimmt und wird auf die Straße gebracht. Selbstredend bekommen sie dafür einen adäquaten mobilen Untersatz gestellt – zwar nicht in Form eines 911ers, sondern eines »Technik-Pakets« mit starkem Notebook, Konferenz-Zubehör und einem großem externen Display für zuhause.

Trotz der kurzfristigen Investition erwarten sich die Zuffenhausener davon im Ergebnis eine bessere Effizienz samt Einsparungen, etwa durch verschlankte Strukturen, Prozesse und Kosten. Schon jetzt werden dadurch laut Porsche etwa 20 Prozent weniger Bürofläche benötigt, bis 2025 soll nur noch für etwas mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ein eigener Arbeitsplatz vorgehalten werden, während der Rest über eine deutlich reduzierte Zahl allgemein zugänglicher Schreibtische und Büros abgefedert wird. Den größten Vorteil erhofft sich Porsche allerdings durch glücklichere und somit engagiertere Mitarbeiter und einen Vorteil im sich zuspitzenden Wettstreit um die besten Köpfe. »Uns ist wichtig, dass wir hochmotivierte Mitarbeiter haben«, benennt Haffner als oberstes Ziel.

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