Suse Linux fällt zurück

Quelloffene Software floriert

18. Juli 2012, 9:50 Uhr | Werner Fritsch
Bild: Fotolia.com, Ben Chams

Open-Source-Software hat ihren Schwerpunkt weiterhin bei der Infrastruktur, mit der IT-Profis befasst sind. Nichtsdestoweniger bietet auch quelloffene Anwendungssoftware Geschäftschancen.

Quelloffene Software ist für IT-Dienstleister zu einer normalen Angelegenheit geworden. Auch wenn das nicht an die große Glocke gehängt wird, so spielt Open Source doch in vielen Anwenderunternehmen inzwischen eine wichtige Rolle, wie Carlo Velten bestätigt, Senior Advisor bei der Marktforschungs- und Beratungsfirma Experton Group. Nach wie vor ist quelloffene Software vor allem im Infrastrukturbereich verbreitet.

Bei den Betriebssystemen hat sich Suse Linux nach der Übernahme durch Attachmate durchaus gut gehalten, die neuen Besitzer führen die Aktivitäten weiter. In Deutschland ist die Partnerlandschaft Suses der von Red Hat nach Veltens Eindrücken weiterhin ebenbürtig. Bei neueren Themen wie Virtualisierung oder Management sei der Wettbewerber hinter dem weltweiten Linux-Marktführer jedoch zurückgeblieben.

»Open Source ist die Grundlage für unser Geschäft«, sagt Rainer Liedtke, Regional Sales Manager und Country Manager Deutschland beim Softwareanbieter Red Hat. Auch zugekaufter proprietärer Code wird in den Open-Source-Status überführt. Begonnen hat das Unternehmen als Linux-Distributor, inzwischen ist das Portfolio breiter geworden und umfasst auch die Java-Middleware JBoss. Viele Kunden setzen auf Open Source vor allem wegen des Preis-Leistungsverhältnisses, manche schätzen auch die Möglichkeit, selbst auf den Quellcode zugreifen zu können. Red Hat lebt von Subskriptionsverträgen, die die Kunden wegen Wartungsleistungen abschließen.

In den Rechenzentren der Anwenderunternehmen treibt die Ablösung von Unix-Lösungen die Geschäfte an. Inzwischen können viele Unix-Lasten auch mit Linux und x86 gut abgearbeitet werden. »Der Preisvorteil ist gewaltig«, wirbt Liedtke. Die Migration von Windows zu Linux spielt hingegen kaum eine Rolle, obwohl es zwischen Red Hat und Microsoft Abkommen gibt, die Portierungen ermöglichen. Beide Systeme haben anscheinend ihre Daseinsberechtigung. Server-Virtualisierung ist bislang vor allem bei Windows ein großes Thema. Unter Linux sind Schätzungen zufolge erst etwa 30 Prozent der Systeme virtualisiert. Potenzial für Red Hats Linux-Hypervisor KVM dürfte also vorhanden sein.

Neue Bereiche quelloffener Infrastrukturtechnologien sind von der Virtualisierung ausgehende Cloud-Plattformen, wo neben Red Hat einige weitere Anbieter an den Start gegangen sind, sowie Big Data, wo Hadoop breite Akzeptanz bei Datenbank- und Business-Intelligence-Anbietern findet.


  1. Quelloffene Software floriert
  2. Partner agieren vor allem als Dienstleister
  3. Hindernisse für quelloffene Anwendungssoftware

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