Partner bei Open Source mit gewohnten Rollen

Quelloffene Software hat sich etabliert

14. Juli 2011, 10:00 Uhr | Werner Fritsch

Open-Source-Software lebt in einem Ökosystem aus Herstellern, Technologiepartnern, Dienstleistern und Kunden. Über Erfolg oder Misserfolg eines Projekts entscheidet die Akzeptanz in der Community. Die Partnerunternehmen agieren in ihren gewohnten Rollen als Reseller, Berater und Dienstleister.

Partner übernehmen bei Open-Source-Anbietern jeder Couleur wichtige Aufgaben. Bei reiner Open-Source-Lizenzierung sind sie Teil der Community, bei der an kommerzieller Software orientierten Rechtevergabe außerdem Reseller. Als Berater und Dienstleister sind sie für die Implementierung bei den Endkunden gefragt. »Das Geschäft mit Open-Source-Software ist sehr dienstleisungsorientiert und deshalb nicht leicht zu skalieren«, betont Mark Driver, Analyst bei dem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner.

Viele Anbieter von Open-Source-Software lizenzieren mittlerweile dual: Die eine Benutzungsberechtigung entspricht der bei Open Source üblichen, die andere orientiert sich an gängigen Modellen für kommerzielle Software. Neben Service und Support bieten die Hersteller oft zusätzliche Funktionen an, um die Einnahmen zu erhöhen. Neben Open-Source-Projekten, die auf freier Wildbahn von Enthusiasten ins Leben gerufen wurden, wie namentlich Linux, gibt es inzwischen zahlreiche von Gewinnstreben motivierte Ansätze. Anbieter entwickeln Software und geben sie dann zumindest in ihren Grundfunktionen frei – um von der kostenlosen Mitarbeit einer sich bildenden Community zu profitieren und potenziellen Kunden kostengünstige Alternativen zu traditioneller kommerzieller Software anbieten zu können. Üblich ist Subskription – Lizenzierung für einen bestimmten Zeitraum – im Unterschied zur unbefristeten Einsatzberechtigung bei traditionellen kommerziellen Softwareprodukten.

Die Hersteller sieht Driver allerdings vor einem Dilemma: Wenn sie zuviel Funktionalität kostenlos zur Verfügung stellen, gibt es für die Anwender keinen Anlass, ein kostenpflichtiges Upgrade zu erwerben. Wenn sie zu wenig hergeben, lohnt sich das Kennenlernen für die Anwender und das Weiterentwickeln für die Partner nicht.


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