Cognizant hat in Deutschland einen neuen Chef. Rolf Werner leitet ab sofort die Geschicke beim amerikanischen IT-Dienstleister. Man kennt sich aus alten, weniger erfolgreichen Zeiten.
Rolf Werner ist ab September neuer »Managing Director« und »Head of Germany« bei Cognizant Technology Solutions. Industriekunden kennen Werner aus seiner langjährigen Tätigkeit bei T-Systems und seiner knapp dreijährigen Tätigkeit bei Fujitsu, wo er die deutsche und europäische Cheffunktion für die Japaner innehatte. Nun schließt sich der Kreis wieder: Cognizant ist wie T-Systems ein Konzern und ein Schwergewicht im IT-Service-Markt.
Zuletzt erzielten die US-Amerikaner einen Jahresumsatz von 16,8 Milliarden Dollar, drei Milliarden davon in Europa, wobei Cognizant fast die Hälfte wiederum im Großbritannien erzielte. Cognizant hat vor allem Kunden in den Sektoren Banken, Gesundheitswesen, Kommunikation und Medien.
Über 290.000 Angestellte arbeiten für den IT-Dienstleistungsriesen, wobei rund 150.000 in Chennai/Indien sitzen. Outsourcing und hier vor allem Software-Entwicklung ist eine tragende Säule.
Cognizant kennt Werner sehr gut. Schließlich fiel in die Zeit, als Werner 2008 bis 2013 bei T-Systems in führender Position war, darunter fast zwei Jahre in den USA, eine Allianz zwischen Cognizant und der in den USA kaum präsenten T-Systems. Ziel war es gewesen, T-Systems endlich ein globales Profil als Anbieter von weltweit verfügbaren IT-Dienstleistungen zu geben. Die Allianz scheiterte indes und wurde 2013 wieder beendet.
Nun also Werners Rückkehr in den hart umkämpften IT-Service-Markt unter umgekehrter Mission: Er soll die Position von Cognizant hierzulande stärken – durchaus auf Kosten seines ehemaligen Arbeitgebers T-Systems. Seine uneingeschränkte Begeisterung für IT-Innovationen, die nicht vor Selbstexperimenten zurückschreckt, dürfte Werner dabei helfen.