Der Softwarehersteller und Cloud-Protagonist Salesforce.com stellt auf seinem Jahreskongress in San Francisco zahlreiche Erweiterungen für soziale Netzwerke vor. Kunden wie Burberry und Coca-Cola illustrieren die Einsatzmöglichkeiten. Für ISVs und SIs ergeben sich zusätzliche Chancen.
Die 1999 gegründete Firma Salesforce.com aus San Francisco erlebt gute Zeiten: Der Umsatz wird im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich die Marke von zwei Milliarden Dollar übertreffen, und das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes kürte das Unternehmen im August zum derzeit innovativsten auf dem Planeten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Teilnehmer des Kongresses Dreamforce, vom 30. August bis zum 2. September in San Francisco, um 50 Prozent auf 45.000 – diese Veranstaltung ist damit die größte im Bereich der Unternehmenssoftware. Der Anbieter hat nun über 100.000 Firmen als Kunden.
Gestartet ist Salesforce als Anbieter von Software zur Unterstützung von Vertriebsmitarbeitern, ein Teilgebiet des Segments Customer Relationship Management (CRM), über das Internet (Software as a Service, SaaS). Etabliert ist inzwischen auch Force.com, ein Angebot der Kategorie Platform as a Service (PaaS), wo Partner und Kunden eigene Applikationen entwickeln und von Salesforce hosten lassen können. Bislang gibt es rund 400.000 solcher Anwendungen, meist Ergänzungen der CRM-Software von Salesforce. Fast 1.300 Applikationen von unabhängigen Softwareherstellern (Independent Software Vendors, ISVs) sind inzwischen in dem Online-Store AppExchange verfügbar und werden von rund einer Million Anwenderunternehmen genutzt. Meist handelt es sich allerdings um kleinere Produkte: 500 davon sind kostenlos, 350 unterstützen Vertriebsmitarbeiter. Die ISVs konnten in den letzten zwölf Monaten ihren Umsatz um 90 Prozent steigern, die Anzahl der ISV-Partner wuchs um 25 Prozent.
Das neue große Thema bei Salesforce.com heißt »Social Enterprise«. Die Unternehmen sollen intern besser kommunizieren und zusammenarbeiten sowie mit ihren Kunden umfassend in Kontakt kommen. Der Weg dorthin führt der Vision zufolge über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Salesforce bietet die Software Chatter als Service über das Internet an, der Funktionen für Unternehmen umfasst, die von Facebook und On Premise auch von Lotus bekannt sind. »Die Vorteile, sich zu einem sozialen Unternehmen zu wandeln, sind riesig: mehr Umsatz und mehr Gewinn«, wirbt Marc Benioff, CEO, Chairman und Mitgründer von Salesforce. Wer diesen Weg nicht antrete, werde auf der Strecke bleiben.