Distributionszukunft bei Ingram Micro

Schlüsselposition für Veronika Kirschmer

1. Dezember 2021, 9:32 Uhr | Martin Fryba
„Gemeinsam mit meinem Team werde ich wesentlich dazu beitragen, unser Business weiter zu digitalisieren und auf die Zukunft auszurichten und so Mehrwerte für unsere Partner zu schaffen“. Veronika Kirschmer, Executive Director Business Enablement bei Ingram Micro Deutschland/Österreich
© Ingram Micro

Broadliner Ingram Micro setzt Veronika Kirschmer in die „Schaltstelle für alle zentralen Businessprozesse“. In dieser Position arbeitet sie schon seit mehr als 20 Jahren und trotzt allen Erschütterungen, die mit der Digitalrevolution einhergehen.

Ihre neue Aufgabe als Executive Director Business Enablement unter Ingram Micros-Chef für Deutschland und Österreich Alexander Maier ist für Veronika Kirschmer nicht neu.  Schließlich ist die Distributionsmanagerin seit mehr als 20 Jahren bei Ingram Micro tätig und sie hatte später erst globale und dann europäische Verantwortung für zentrale Geschäftsprozesse beim Broadliner übernommen. Als Kirschmer nach ihrem Studium der Wirtschaftsmathematik in Augsburg bei der Spedition Dachser anfing, wurden Aufträge noch per Telefon und Fax übermittelt.

Ihr Kollege Klaus Donath, der in den Ruhestand geht und an Kirschmer übergibt, kennt noch das Telex. Als Donath 1985 in die Distributionsbranche eintrat, standen überwiegend Schreibmaschinen im Büro. Internet und Mail gab es noch nicht, die ersten Personalcomputer traten allerdings bereits ihren Siegeszug in der Büro- und Arbeitswelt an. Vernetzt waren sie noch nicht, der Begriff Value Added für neue Geschäftsmodelle bei der Distribution und ihren Reseller-Kunden noch gar nicht geboren.

Von der Schreibmaschine zum Maschine Learning
Mit ihrem ersten Job als E-Consultant bei Ingram Micro ab Oktober 2000 war Kirschmer bereits mitten drin in der Zukunft des Handels über E-Commerce-Plattformen. Monate zuvor war zwar die Internetblase geplatzt. Aufhalten ließ sich die industrielle Digitalrevolution aber nicht mehr. Weder im IT-Handel mit Hardware noch später mit Marktplätzen für Cloud- und Softwareprodukte. Hersteller rufen X-as-a-Service aus, ihre Distributoren folgen mit Plattformen, technischer Expertise für Multi-Cloud-Architekturen, Partner-Schulungen und Zertifizierungen, Finanzierung und Marketing und sie zeigen Systemhäusern Wege in ihre digitale Transformation auf, mit der sich Kirschmer schon immer auch in eigener Business-Notwendigkeit beim Broadliner beschäftigt hatte und diese nun in neuer Funktion weitertreiben wird.

Ihren Bereich „Business Enablement“  nennt Ingram Micro nicht von ungefähr „Schaltstelle für alle zentralen Businessprozesse“. Diese Schaltstelle ist so ziemlich für alles zuständig, was einen Distributor in die Zukunft führt. Margen im sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich lassen sich mit einem auskömmlichen Gewinn bei Grossisten nur dann generieren, wenn neben „Volume“ und „Value“ auch die internen Prozesse reibungslos in einem großen Maßstab für alle Organisationen in den Landesgesellschaften von Ingram Micro auf- und ausgebaut werden.

Kein blindes Umarmen jeder Innovation
Kirschmer mit ihrem Team haben demenentsprechend ein breites Aufgabenspektrum für die bei Ingram Micro so benannten Sparten „Core Solutions, Advanced Solutions und Software & Cloud“. Dazu zählen: „Pricing & Business Intelligence, Partner Connectivity, Customer Care, Strategic Change & Quality Management, Services & Trainings sowie Business Support“. Neue Geschäftsmöglichkeiten in der Datenökonomie (IoT, AI, AR und Machine Learning) werden dazukommen.

Auch beginnen sich die Broadliner und VAD-Spezialisten bereits auf diese neuen Märkte vorzubereiten. Womöglich tut Kirschmer gut daran, nicht jedem Hype vorschnell zu folgen. Ihr Vorgänger Klaus Donath war stets skeptisch, Buzzwords im Mund zu führen und Ingram Micro vorschnell zum Early Adopter neuester Technologien auszurufen, noch bevor sie überhaupt ihre Marktfähigkeit unter Beweis stellen.

Als Mitglied der Geschäftsleitung berichtet  Veronika Kirschmer direkt an Alexander Maier. Sie könne für „diese wichtige Aufgabe auf Erreichtes aufbauen“ und Ingram Micro „mit neuen Ideen und Innovationen auf die Zukunft der Digitalisierung und die Bedürfnisse unserer Partner ausrichten“.

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