Cloud-Ambitionen der Lidl-Konzerntochter

Schwarz IT wird Hyperscaler für externe Kunden

31. März 2022, 6:56 Uhr | Martin Fryba
Discounter-Philosophie gilt auch bei der Schwarz IT. Die Cloud-Tochter des Lidl-Konzerns ist der erste Hyperscaler, der auf seiner Webseite eine detaillierte Preisliste führt
© AdobeStock/Anna

2 Cent pro GB-Speicher: Preise wie beim Discounter eben. Die zum Lidl-Konzern gehörende Schwarz IT steigt mit der Marke STACKIT ins Cloud-Geschäft ein. Gegen AWS, Microsoft Azure und Google Cloud wollen die selbstbewussten Neckarsulmer eine europäische Alternative sein.

Seit Dienstag können Unternehmen, die Infrastruktur-Dienste aus der Cloud beziehen wollen, sich die Frage stellen: Lidl lohnt sich? Die zur Schwarz-Gruppe gehörende IT-Tochter Schwarz IT startet unter der Marke STACKIT die Vermarktung ihres Cloud-Portfolios an externe Kunden – wie es sich für einen Discounter gehört: mit einer umfangreichen Preisliste für diverse Services.

Der Cloud-Markt werde von außereuropäischen Anbietern dominiert, sagt Christian Müller, Vorstandsvorsitzender der Schwarz IT. Damit meint er vor allem Amazon, Microsoft und Google. „Mit STACKIT bieten wir den Kunden nun eine souveräne europäische Alternative“, klingt er selbstbewusst. Discounter gegen US-Techriesen, die Virtualisierung und Cloud Computing quasi erfunden haben und Innovationen im Wochentakt einführen? Während die derzeit rund 150 Mitarbeiter bei den Neckarsulmern seit 2018 zunächst mit dem Aufbau einer konzerninternen Cloud-Infrastruktur starteten und das Know-how aus dem internen Digitalisierungsprozess der Schwarz-Gruppe nach und nach ersten externen Business-Kunden zur Verfügung stellten.

Kein Channel bei Schwarz IT
Nun, auch und gerade das wettbewerbsintensive Retail-Geschäft mit Eigenmarken-Fabrikation erfordert konsequente Digitalisierung. Fast 13.000 Läden in 30 Ländern, die Lidl und Kaufland betreiben, müssen samt Logistik und Supply Chain digitalisiert werden. Nun hofft Müller, die nicht-kaptiven Umsätze mit der externen Klientel zu erhöhen. „Wir arbeiten an der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Erweiterung des Serviceportfolios unserer Cloud“, verspricht er. Mit Vertriebspartnern einschließlich Distributoren, mit denen AWS, Microsoft, Google und andere Hyperscaler zusammenarbeiten, hat die Schwarz IT einstweilen keine Berührung. Der Channel indes wird bei der Konkurrenz mehr und mehr zum Treiber des Cloud-Geschäfts.

DSGVO-konforme Datacenter in Deutschland und Österreich
Man lege „größten Wert auf Datensicherheit und Datenschutz“. Seine Rechenzentren betreibt der Anbieter in Deutschland und Österreich, womit der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) „vollständig“ Rechnung getragen werde. Verstecken muss sich die in Hubs organisierte Konzern-IT der Schwarz-Gruppe freilich nicht: Mit 4.000 IT-Fachkräften und 500 IT-Lösungen versorge man eine halbe Million Anwender, heißt es auf der Webseite von Schwarz IT.

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