Adobe zieht den Stecker

Selbstzerstörungs-Patch für den Flash-Player

11. Dezember 2020, 10:02 Uhr | Lars Bube
© Song_about_summer - AdobeStock

Mit dem letzten Patch besiegelt Adobe jetzt das endgültige Ende des Flash-Players zum Jahreswechsel. Was bleibt, sind zahlreiche Erinnerungen an die Anfangszeiten des globalen Siegeszugs des World-Wide-Webs.

Seit dieser Woche rollt Adobe den finalen Patch für seinen Flash-Player aus. Kurz vor dem anstehenden Ende der Plattform soll dieser jedoch keine Verbesserungen mehr bringen oder Sicherheitslücken schließen, sondern vielmehr sicherstellen, dass mit dem Support-Ende zum Jahreswechsel auch tatsächlich Schluss ist mit Flash. Dabei räumt der letzte Patch den Nutzern nur eine minimale letzte Gnadenfrist ein. Ab dem 12. Januar soll der Flash-Player im Dienste der Sicherheit seiner Nutzer seinen Dienst verweigern und Inhalte blockieren, statt sie auszuführen. Dennoch sollten die Nutzer möglichst nicht vergessen, den Flash-Player auch zu deinstallieren. Nur in China, wo es eine speziell angepasste Version gibt, mit der die Behörden das Nutzerverhalten nachverfolgen können, wird Flash vorerst weiterleben.

»Der heutige Tag bringt die letzte geplante Veröffentlichung von Flash Player für alle Regionen außerhalb des chinesischen Festlands«, verabschiedet sich das Adobe-Team in den Release-Notes zum Patch von seinem einstigen Star. »Wir wollen uns an dieser Stelle noch bei all unseren Kunden und Entwicklern bedanken, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten großartige Inhalte mit dem Flash-Player erstellt und genutzt haben. Wir sind stolz darauf, dass Flash eine entscheidende Rolle bei der Evolution von Webinhalten in Bereichen wie Animation, Interaktivität, Audio und Video gespielt hat. Wir freuen uns darauf, die nächste Ära digitaler Erlebnisse mitzugestalten.«

Mit dem Jahresende müssen sich die Nutzer somit auch von vielen liebgewonnenen Web-Erinnerungen aus den letzten fast 25 Jahren verabschieden. Aber immerhin nicht von allen: Einige besonders beliebte Spiele und Inhalte wurden inzwischen etwa in HTML5 konvertiert, andere bleiben in Web-Zeitmaschinen wie dem Internet Archive konserviert und können über Emulatoren wie Ruffle weiterhin genutzt werden.

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