Verknüpfung von Teams und Office

Slack beschwert sich bei der EU über Microsoft

23. Juli 2020, 7:36 Uhr | Daniel Dubsky
© Ezio Gutzemberg - AdobeStock

Microsoft missbrauche seine Marktmacht im Office-Bereich, um sein Collaboration-Tool »Teams« in den Markt zu drücken, meint Slack und hat eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht.

Slack, Anbieter des gleichnamigen Kommunikationstools für Arbeitsgruppen, hat bei der EU-Kommission eine Wettbewerbsbeschwerde gegen Microsoft eingereicht. Der Konkurrent nutze illegale und wettbewerbsfeindliche Praktiken, um seine Software »Teams« in den Markt zu drücken, so der Vorwurf. Konkret: Microsoft habe Teams unzulässig mit seinem marktbeherrschenden Office-Paket verknüpft und zwinge Millionen Anwender zur Installation, verhindere das Entfernen der Anwendung und verstecke die wahren Kosten für Enterprise-Nutzer.

Damit falle Microsoft in alte Verhaltensmuster zurück, kritisiert David Schellhase, Leiter der Rechtsabteilung bei Slack. »Sie haben ein schwaches Nachahmerprodukt geschaffen und es mit ihrem dominierenden Office-Produkt verbunden, um die Installation zu erzwingen. Das ist eine exakte Kopie ihres illegalen Verhaltens während des Browser-Kriegs.« Damals, in den 1990er Jahren, hatte Microsoft seinen Internet Explorer in Windows integriert und dem Marktführer Netscape immer weiter den Rang abgelaufen.

Die EU-Kommission muss die Beschwerde von Slack nun prüfen und entscheiden, ob sie eine formale Untersuchung einleitet. Jonathan Prince, Vice President of Communications and Policy bei Slack, versucht dem Ganzen bereits eine größere Bedeutung zu geben: »Das ist viel größer als Slack gegen Microsoft – hier geht es um zwei völlig verschiedene Philosophien für die Zukunft digitaler Ökosysteme.« Prince weiter: »Wir wollen die 2 Prozent Eures Software-Budgets sein, die die anderen 98 Prozent wertvoller machen. Sie [Micosoft] wollen 100 Prozent Eures Budges, und zwar immer.«

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