Geschäftliche Zielsetzungen fehlen oft

Social Collaboration scheitert meistens

5. April 2013, 17:18 Uhr | Werner Fritsch
Foto: Fotolia, fotomek

90 Prozent der sozialen Unternehmensinitiativen bleiben laut Gartner erfolglos. Statt blindlings technische Plattformen einzuführen, sollten sich die Verantwortlichen um die geschäftlichen Ziele kümmern.

Obwohl die seit einiger Zeit gehypten sozialen Technologien inzwischen bereits von 70 Prozent der Unternehmen eingesetzt werden, liegt die Erfolgsquote nur bei zehn Prozent. Das hat das Marktforschungs- und Beratungshaus Gartner bei einer Untersuchung mit mehr als 1.000 Firmen herausgefunden.

Die Ursache sehen die Analysten darin, dass die Manager einfach eine Plattform für die Social Collaboration einführen, ohne sich über die Verwendung nähere Gedanken zu machen. Gartner spricht von »Provide and Pray«: Die Unternehmen stellen neue technische Möglichkeiten für Austausch und Zusammenarbeit zur Verfügung und hoffen, dass sich daraus quasi von selbst etwas Gutes entwickeln würde: aktive Teilnehmer, die durch ihre Interaktionen betriebswirtschaftliche Werte schaffen. Ohne klar ersichtlichen Verwendungszweck würden Initiativen bei sozialen Medien jedoch meist keinen geschäftlichen Nutzen erbringen, meint Anthony Bradley, Group Vice President bei Gartner. Ohne überzeugende Aufgaben würden die Mitarbeiter ihre Zeit und ihr Wissen nicht einbringen und sich keine nützlichen Gemeinschaften bilden. Liegt hingegen von Anfang an ein einleuchtender Zweck für die Social Collaboration vor, seien die Erfolgsaussichten deutlich besser.

Die Unternehmen sollten die Einführung eines sozialen Netzwerks deshalb nicht als Plattform-Entscheidung sehen, sondern spezifische geschäftliche Probleme im Blick haben und einen Weg aufzeigen, zu gewünschten Lösungen zu kommen. Bradley rät, dass sich Enterprise Architects, die einen gewissen Überblick haben, um soziale Projekte kümmern sollten. Sie sollen mit den Leitern der sozialen Initiativen zusammenarbeiten, um Einsatzzwecke und Zielgruppen zu definieren und dann auch die Implementierung der entworfenen Lösungen überwachen.


  1. Social Collaboration scheitert meistens
  2. Fünf erfolgskritische Faktoren

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