Neue Business-Unit Cloudblue

Stille Cloud-Revolution bei Ingram Micro

30. November 2018, 0:00 Uhr | Martin Fryba
Bluecloud-Manager Eric Gitter: »Wir wollen ISVs Channel-ready machen und vielleicht die nächste Adobe unter ihnen finden«.
© ICT CHANNEL

500 Millionen US-Dollar investiert, jetzt soll die neue Business-Unit Cloudblue von Ingram Micro Früchte tragen. Die Plattformökonomie verändert nicht nur das klassische Verständnis eines Broadliners. Sie löst auch Wettbewerbsdenken alter Schule auf.

Auf der Visitenkarte von Eric Gitter steht Cloudblue, der Hinweis aber, dass er bei einem Weltmarktführer beschäftigt ist, findet man dort nicht. Nur die Adresse »Heisenbergbogen 3, 85609 München« lässt vermuten, was mit einem weiteren Blick auf die Telefonstammnummer schließlich zur Gewissheit wird: Der »Vice President Woldwide Strategic Business Development« steht, wie alle Mitarbeiter der Business Unit Cloudblued, auf der Payroll des Distributionsriesen Ingram Micro. Sein ebenso sperriger wie gewichtiger Titel und die unterschlagene Zugehörigkeit von Cloudblue zu Ingram Micro auf Visitenkarte und der Homepage Cloudblue.com machen eines deutlich: Hier ist etwas ganz Neues und Wichtiges entstanden, das mit der Vergangenheit der traditionellen Broadline-Distribution nicht mehr viel gemeinsam hat.

Oder doch mehr als man zuerst vermuten würde?

Mit dem typisch amerikanischen Claim »The world’s most powerful cloud commerce engine« empfängt Cloudblue auf seiner Internetseite. Gitter erläutert, warum das so ist. Erst seit diesem Mai ist der Manager bei Ingram Micro beschäftigt und seine für sein Alter von 31 Jahren bereits erstaunliche Position ist vielleicht sogar ein großer Vorteil, wenn man nicht mit klassischen Aufgaben einer Volumendistribution sozialisiert ist, sondern IT-Lösungsvertrieb in Plattformen und Partnerökosystemen denkt. »Die supply-driven-economy wandelt sich zu einer demand-driven-economy«, sagt Gitter.

Soziologen würden den 31-Jährigen in der Generation Y verorten, jene heimlichen Revolutionäre also, die, wie sie Klaus Hurrlemann in seinem Buch beschreibt, nichts weniger als die Welt verändern wollen. Und tatsächlich: Das Wort Revolution verwendet der Cloudblue-Manager gleich zwei Mal in seiner Profilbeschreibung auf Linkedin. Im Gespräch mit CRN wird schnell klar, welches Business urbane, polyglotte und technikaffine Führungskräfte wie Gitter vorantreiben. Es ist, man ahnt es, nicht die Palette Notebooks, die ein Hersteller am Quartalsende noch schnell über seinen Disti-Account in den Channel drücken muss.


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