Systemhausverbund Kiwiko

Strategiewechsel in der Kommunikation

15. September 2021, 12:11 Uhr | Martin Fryba
We want you: Aufträge und neue Mitarbeiter für Kiwiko-Partner
© AdobeStock/Michaelheim

Eine Webseite für die Kunden der Partner: So will Kiwiko seinen mittlerweile 51 Systemhauspartnern mehr Aufträge verschaffen. Das kann funktionieren, wenn man ein anderes Problem der Partner löst.

Als die Systemhausgenossenschaft Kiwiko 2016 mit zwölf Gründungsmitgliedern startete, lag der Fokus im Außenauftritt noch klar auf der Gewinnung neuer Mitglieder. Das ist, vier Jahre später, durchaus gelungen. Denn Vorstand Matthias Jablonski hatte gleich zu Anfang abgewinkt, nur einer weiteren Einkaufsgenossenschaft vorzustehen. Vernetzung von Kompetenzen vieler kleinerer IT-Häuser war das Ziel, die sich in vertrauensvoller Zusammenarbeit gegenseitig stärken. Mittlerweile kann das „IT-Expertennetzwerk“  durchaus beeindruckende Zahlen vorweisen: 53 Partner, die fast 2.000 Mitarbeiter beschäftigen, über 360 Millionen Euro Umsatz erzielen und fast 3.900 Projekte im Verbund abgewickelt haben. Die wenigen, die sich an den Geist der Genossenschaftsidee nicht hielten und nur Trittbrett fahren wollten – wie das in jeder Systemhauskooperation vorkommt – hat Jablonski die rote Karte gezeigt. Nun also steht die neue Webseite, und die Weiterentwicklung der digitalen Visitenkarte von Kiwiko in Richtung Kunden der Partner spricht für die gewachsene Stärke des Verbunds.

Im Fokus steht nämlich die Geschäftsanbahnung: Potentielle Kunden sollen per Projektanfrage mit einem passenden IT-Dienstleister zusammengebracht werden. Den „hot Lead“ koordiniert Kiwiko. Kunden können aber auch direkt einen Partner anschreiben. Dass solche Leads oft in den Postfächern der Reseller unbeackert verstauben, kennt Jablonski nur zu gut. Er war schließlich lange Jahre bei Distributor Also beschäftigt und kennt solche Klagen von Hersteller HP. Schlimmer als einen Kunden zu verschmähen, den ein Hersteller seinem Reseller auf dem Silbertablett serviert, ist eigentlich nur, wenn besagter Reseller ihm dann Produkte eines Wettbewerbers schmackhaft macht.

Nun wird Jablonski selbst sicher nicht als „Mystery Shopper“ die Schnelligkeit seiner Partner bei Projektanfragen testen müssen. Kiwiko verkauft nichts, sondern vernetzt. Jetzt eben auch mit potentiellen Kunden über seine neue Website. Freilich: Die grafische Landkartendarstellung aller Partner und ihrer Kompetenzen hätte besser gelöst werden können - so wie bei iTeam. Andererseits kommt es vielleicht mehr darauf an, über Google und SEO gefunden zu werden, wenn Kunden entsprechende Schlagwörter zu IT-Themen in die Suchmaschine eingeben.

Kiwiko Jobbörse
Die zweite zentrale Funktion der neuen Webseite ist ganz auf die Genossenschaftsmitglieder und ihr Hauptproblem zugeschnitten: Qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Die offenen Stellen bei Partnern, die in der Kiwiko-Stellenbörse gelistet werden, zeigen, wie Systemhäuser händeringend Personal suchen. Vorteil der Kiwiko-Partner: Der oft aufwändige HR-Prozess wird über ein Backend des Recruiting-Spezialisten Zvoove einheitlich abgewickelt. Das spart gerade kleineren Partnern viel Zeit und lässt sie professionell aussehen, wenn der Bewerbungsprozess einfach und klar aufgesetzt ist, das Profil des Systemhauses den Bewerber anspricht und er zudem innerhalb von 24 Stunden eine erste Antwort erhält, wie Kiwiko verspricht. Und sollte ein Bewerber im fast unmöglichen Fall kein passendes Angebot im Kiwiko-Partnernetzwerk finden, tauchen Jobangebote von Branchenprimus Stepstone auf.

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