Web-2.0-Plattformen

Studie: Macht Facebook dumm?

15. April 2009, 12:14 Uhr | Bernd Reder
Auch der Autor dieses Beitrages nutzt Facebook. Allerdings schloss er sein Studium bereits ab, bevor der Dienst das Licht der Welt erblickte. Gut für den Notendurchschnitt!

Für Aufsehen sorgt in den USA derzeit eine Untersuchung der Ohio State University. Demnach haben Studenten, die Facebook nutzen, schlechtere Noten als Kommilitonen, die das Social-Networking-Portal links liegen lassen.

Web 2.0 als Instrument der Volksverdummung? Nein, so will Aryn Karpinski die Untersuchung nicht interpretiert wissen. Zusammen mit Adam Duberstein befragte sie 219 Studenten der Ohio State University zu ihren Noten und der Nutzung von Facebook.

Von den Befragten hatten 148 eine Facebook-Account. Sie erzielten einen Notendurchschnitt (GPA, Grade Point Average) von 3,0 bis 3,5. Ihre Kollegen, die das Portal nicht nutzten, kamen auf 3,5 bis 4,0.

»Wir können nicht definitiv sagen, dass die Nutzung von Facebook zu schlechteren Noten führt«, so Karpinski, »aber es besteht dennoch ein gewisser Zusammenhang.« Demnach verwendeten die Facebook-User weniger Zeit auf das Studium, und zwar eine bis fünf Stunden pro Woche. Andere Studenten investierten dagegen 11 bis 15 Stunden.

Da es sich um eine experimentelle Studie handelt, konnten die Forscher nicht sagen, ob Facebook-Nutzer per se ein größeres Spektrum von Interessen haben, also beispielsweise mehr Wert auf soziale Aktivitäten wie Sport oder Ausgehen legen als Facebook-Verweigerer.

An die 79 Prozent der User des Social-Networking-Dienstes sind der Auffassung, dass Facebook ihre Aktivitäten an der Uni nicht beeinträchtigt. Aryn Karpinski hat übrigens keinen Account bei der Plattform: »Für mich wäre das eine massive Ablenkung«, gibt sie zu. Ihr Co-Autor Adam Duberstein dagegen ist bekennender Facebook-Nutzer.


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