Praxis: Nutzerfreundliche Online-Portale

Studie: Web-Stress schlägt Online-Kunden in die Flucht

1. März 2010, 15:13 Uhr | Bernd Reder

Wer die Nutzer seines Online-Portals oder Internet-Shops durch lange Antwortzeiten oder schlecht funktionierende Web-Anwendungen stresst, verliert diese in 40 Prozent der Fälle an einen Konkurrenten. Das ergab eine Studie von CA. Das Unternehmen hat Tipps zusammengestellt, mit denen sich solcher »Web-Stress« verhindern lässt.

Web-Stress kostet Geld: Laut CA brechen 37 Prozent der Nutzer von Online-Shops einen Bestellvorgang ab, wenn dieser zu kompliziert oder langsam ist.
Web-Stress kostet Geld: Laut CA brechen 37 Prozent der Nutzer von Online-Shops einen Bestellvorgang ab, wenn dieser zu kompliziert oder langsam ist.

Wer eine schlecht funktionierende Web-Site besucht, muss sich um 50 Prozent stärker konzentrieren als beim Surfen auf gut strukturierten und schnellen Internet-Auftritten. Das ergab eine Studie, die das britische Consulting-Unternehmen Foviance im Auftrag von CA durchführte.

Bei dem Test wurden die Gehirnwellen, die Mimik und weitere Reaktionen von Personen aufgezeichnet, die Web-Seiten besuchten. Dabei handelte es sich in erster Linie auf die Internet-Auftritte von Online-Händlern.

Ein Ergebnis: Das Stressniveau der Versuchspersonen stieg drastisch an, wenn sie mit schlecht funktionierenden Online-Shops konfrontiert waren. Dabei wirkten sich nicht nur lange Antwortzeiten oder ein unübersichtlicher Aufbau der Site negativ aus.

Auch eine mangelhafte Performance von Web-Anwendungen führte bei den Probanden zu Verdruss. Wer sich beispielsweise mit Bezahlsystemen oder Bestellformularen herumärgern muss, die nur im Zeitlupentempo funktionieren, hat schnell die Nase voll: Laut der Studie brechen dann 37 Prozent der genervten User eine Transkation ab; an die 40 Prozent der Nutzer wechseln zu einem konkurrierenden Anbieter. Damit gehen einem Online-Portal Geld beziehungsweise User verloren.

Web-Sites müssen schnell sein

Im Rahmen des Tests wurde die Internet-Zugangsgeschwindigkeit für Online-Portale von 5 MBit/s auf 2 MBit/s heruntergesetzt. Das führte bei den meisten Versuchspersonen umgehend zu Klagen über das behäbige Verhalten der Sites.

Doch eine zu niedrige Geschwindigkeit beziehungsweise Antwortzeit ist nur ein Faktor, der Web-Stress auslöst. Auch mangelhaft umgesetzte Funktionen wie eine nicht oder nur teilweise funktionierende Suche (Site Search) verprellen die Nutzer. Das gilt vor allem für Sites mit einem großen Produkt- oder Informationsangebot.

Weitere Kritikpunkte der Testpersonen: unlogisch strukturierte Bezahlvorgänge sowie Schwierigkeiten dabei, einen User-Account anzulegen. Die Probanden zogen aus solchen Missständen die Konsequenzen: »Wenn eine Internet-Seite nicht funktioniert, wechsle ich einfach zu einer anderen«, so einer der Testteilnehmer, oder »Wenn mich eine Site stresst, werde ich sie höchstwahrscheinlich nicht mehr besuchen«, meinte ein anderer.


  1. Studie: Web-Stress schlägt Online-Kunden in die Flucht
  2. Tipps gegen Web-Stress

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