System Builder Summit Herbst 2004: Media Center reif für den Markt

21. Oktober 2004, 0:00 Uhr |

System Builder Summit Herbst 2004: Media Center reif für den Markt. Mit der neuesten Version von Microsofts Media Center wagen sich auch Systemintegratoren endlich in den Consumer-Markt. Der herbstliche System Builder Summit in Dublin hatte aber noch andere interessante Neuigkeiten für die Branche zu bieten ? beispielsweise einen Newcomer im Grafik-Chip-Segment.

System Builder Summit Herbst 2004: Media Center reif für den Markt

System Builder sind bereit für den Sturm auf das Wohnzimmer. Waren Media-PCs bisher eher klägliche Versuche, mit Informationstechnologie in die Domäne der Unterhaltungselektronik vorzudringen, könnte Microsofts neue Version der Windows-XP-Erweiterung eine Trendwende einläuten. Media Center 2005 lässt sich nun nicht nur einfach per Fernbedienung steuern, auch die Integration verschiedenster analoger und digitaler Medienquellen wurde deutlich verbessert. »In den ersten Versionen der Software gab es zahlreiche Kompatibilitätsprobleme mit analogen und digitalen TV-Karten«, weiß Sven Litke, Geschäftsführer von H & L Computer in Bocholt. Seiner Erfahrung nach war Microsofts Media Center bisher nur für bastelfreudige Computer-Anwender geeignet. Zu Litkes Kunden gehören zahlreiche Gamer-Freaks, für die permanentes Tuning und die gezielte Fehlersuche selbstverständlicher Computer-Alltag sind. Mit Hilfe dieser »Beta-Tester« will sich H & L Computer nun aber auch weiter in das von Konvergenz geprägte Media-Center-PC-Umfeld vortasten.

Dirk Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Tarox, ist fest davon überzeugt, dass sich die neuen Mischformen aus IT und Consumer Electronics durchsetzen werden. »Wir haben uns schon früh für Microsofts Media Center engagiert«, betont Hartmann. Aber erst jetzt sieht der Tarox-Chef die Zeit gekommen, den Fokus verstärkt auf das B-to-C-Geschäft zu richten. Der Lünener System Builder hatte sich in der Vergangenheit vornehmlich auf Geschäftskunden konzentriert. »Die Zukunft liegt in der Konvergenz, das wächst alles zusammen«, ist Hartmann sicher. Neben den schicken würfelförmigen PCs wie sie etwa Aopen und Shuttle anbieten, setzt Tarox auch große Hoffnungen in Wohnzimmer-Rechner, die in »wohnzimmertauglichen Designs« daherkommen, beispielsweise im 19-Zoll-Hi-Fi-Format.

Konkurrenz für ATI und Nvidia

Die Abwesenheit der großen Grafikchip-Anbieter ATI und Nvidia nutzte die taiwanische Entwicklerschmiede XGI Technology Inc., um sich mit ihrem neuen Angebot den europäischen System Buildern zu präsentieren. Rund um die Graphics Processing Unit (GPU) »Volari« bietet XGI ein komplettes Portfolio von Grafikkarten für das Einsteiger-Segment bis hin zu anspruchsvoller Spielegrafik. Der Hersteller verspricht damit vor allem Assemblierern und Systemintegratoren eine Alternative zu den dominierenden Marken ATI und Nvidia.

XGI verfügt dank der Akquisition von Trident und dem Grafik-Geschäft von SiS über die notwendigen Technologien, Patente und das kompetente Personal, um sich als neuer Grafikspezialist etablieren zu können. Nach dem Motto »wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte«, könnte XGI durchaus vom Gerangel der Giganten ATI und Nvidia profitieren. Mit einer kompletten Modellpalette zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie sichergestellter Verfügbarkeit der Produkte kann sich der Hersteller der Aufmerksamkeit der System Builder sicher sein. »Bei den ATI- und Nvidia-Karten kämpfen wir doch immer wieder mit Lieferschwierigkeiten bei wichtigen Modellen«, bestätigt H & L Computer-Chef Litke.

Wie XGI präsentierte sich auf dem System Builder Summit auch Banta Global Turnkey Group erstmals den interessierten Besuchern. Das Unternehmen mit Hauptsitz im irischen Cork hat sich auf die Optimierung der Supply Chain im Computervertrieb spezialisiert. Für namhafte Kunden wie Hewlett-Packard, Fujitsu, Maxtor, Microsoft, Seagate, Sun Microsystems aber auch Dell wickelt Banta unter anderem die Zusammenstellung und Konfiguration von Produkt-Kits ab. Beispielsweise stellt das Unternehmen sicher, dass Dell-PCs bei der Auslieferung an den Kunden mit dem passenden Päckchen aus Netzkabel, Software-CDs, Maus und Tastatur bestückt sind. Banta übernimmt dabei die komplette Abwicklung vom Kauf der Komponenten bis zur termingerechten Verpackung im Werk des PC-Herstellers. »Je nach den landestypischen Anforderungen des Endkunden stellen wir ein Kit zusammen mit dem richtigen Stromkabel und der entsprechenden Software«, erklärt Amy Hite, Marketing Manager von Banta.

Die Dienstleistung, von der im Moment nur die großen OEMs profitieren, will Banta nun auch dem gesamten Assemblierer-Kanal offerieren. »Wir kümmern uns um alles. Der System Builder muss sich keine Ware mehr unnötig ins Lager legen«, betont Hite. Auch um die erforderlichen Microsoft-Lizenzen kümmert sich Banta.

Bedenken, die angebotene Dienstleistung könne sich erst bei riesigen Stückzahlen lohnen, zerstreut Hite mit dem Hinweis: »Am Ende geht es doch bei jedem Rechner immer nur um ein einzelnes Kit.« Banta will daher auch Assemblierer für sein Angebot gewinnen, die lediglich kleinere Stückzahlen absetzen. »Für uns macht das keinen Unterschied«, ergänzt Marketing Managerin Hite.

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Awards ? Best of System Builder Summit

Wie bei jedem Treffen der Systemintegratoren und Assemblierer wurden auch in Dublin wieder Preise für die besten Produkte und Präsentationen verliehen. Richtig absahnen konnte dabei Hitachi Global Storage Technology (HGST) mit gleich drei Awards, und zwar in den Kategorien bestes Produkt im Bereich »Digital Home«, beste Präsentation und bestes Marketing-Programm. AMD konnte immerhin zweimal punkten: Der CPU-Entwickler wurde sowohl als bester Hersteller sowie für das beste Hardware-Produkt ausgezeichnet. Dank der neuen Media-Center-Edition konnte sich Microsoft die Auszeichnung bestes Software-Produkt sichern.


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