Drossel als »Innovationskiller«

Telekom räumt konkrete Pläne ein

3. Mai 2013, 11:17 Uhr | Stefan Adelmann
Niek Jan van Damme, Deutschland Sprecher der Geschäftsführung Telekom Deutschland GmbH (Foto: Telekom)

Die Telekom will bis 2018 alle Bestandskunden unter die neuen Tarife inklusive Datendrossel bringen. Zuvor hieß es, dass die Änderungen nur Neukunden betreffen.

Telekom Deutschland-Chef Niek Jan van Damme hat sich gegenüber der »Welt« konkret zu den neuen DSL-Tarifen geäußert und nochmals einige Details veröffentlicht. Das Unternehmen bestätigte die Pläne ebenfalls gegenüber der CRN. Van Damme ging auf die schon zuvor öffentlich gewordenen Mutmaßungen ein, dass auch Bestandskunden von den Änderungen betroffen sind. Bis spätestens 2018 sollen alle DSL-Nutzer der Telekom unter die Begrenzung der Datendrosselung fallen. Zwar kann das Unternehmen nicht in bestehende Verträge eingreifen, die Umstellung auf die »IP-Technik« macht diesen Schritt jedoch möglich. Alle Nutzer müssen mit dem Wechsel auch die neuen AGBs akzeptieren. Vorerst ist dies noch optional, ab 2018 könnte die Unterschrift jedoch verpflichtend sein. Laut Van Damme bringt die Umstellung klare Vorteile: » Schon heute hat IP entscheidende Vorteile, etwa bessere Sprachqualität sowie zwei Leitungen und bis zu zehn Rufnummern und das bis zu vier Euro billiger.«

Trotz massiver Kritik aus der Politik und den Medien, könnten ab spätestens 2018 über elf Millionen Telekom-Kunden von den Tarifänderungen betroffen sein. Der Telekom Deutschland-Chef sagt zusätzlich, dass das Thema zu wichtig sei, als dass das Unternehmen zurückrudern könnte und dass man versucht, »etwas Richtiges zu tun.«

--- forum[x] ---Zusätzliche Kritikfläche dürfte die Umgehung der Traffic-Obergrenzen bieten. Nach eigenen Aussagen führt die Telekom derzeit Gespräche mit den großen Content-Anbietern des Internets, die für den Großteil des Traffic verantwortlich zeichnen. Das Unternehmen räumt Online-Unternehmen wie Google (YouTube) die Option ein, Geld an den Provider zu zahlen und die Obergrenzen der Nutzer nicht durch den eigenen Datenverkehr zu beeinflussen.


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