Provider setzt auf DMS-Spezialist

Telekom und d.velop haben Großes vor

22. Juni 2020, 9:14 Uhr | Martin Fryba
»Nachhaltige, verlässliche Arbeit hatte für uns immer höchste Priorität. Aus diesem Grund ist die Telekom Deutschland für uns der ideale Partner«, Mario Dönnebrink, Vorstand d.velop AG
© d.velop

Machiavelli für kompetenzfreie Vorstände? Braucht Mario Dönnebrink nicht zu studieren. Der Chef des Softwareunternehmens d.velop schmiedet lieber Vertriebspartnerschaften. Telekom wird DMS-Lösungen für den kleinen Mittelstand anbieten. Ein Anfang.

Während DMS-Hersteller Easy Software aus Mülheim an der Ruhr mit sich selbst beschäftigt ist, reiben sich andere Softwarehersteller die Hände. Keine 80 Kilometer nördlich entfernt, in Gescher bei d.velop, hat man die CRN-Berichte über die Machtspiele beim Wettbewerber mit Interesse, aber wenig Erstaunen zur Kenntnis gekommen. Wieder einmal ein Skandal im Mülheim/Ruhr bei der an Skandalen nicht armen Easy. Mario Dönnebrink, Chef von d.velop, ist von Schadenfreue ohnehin weit entfernt, er arbeitet an Lösungen für Kunden und Partner, denkt lieber über zusätzliche Vertriebswege nach. Wer 17 Jahre einen soliden mittelständischen Softwarehersteller führt, muss Machiavelli für fachlich weitgehend kompetenzfreie Vorstände in der IT-Branche nicht studieren.


Stattdessen schließt Diplomkaufmann Dönnebrink Vertriebspartnerschaften, und zwar mit nicht gerade unbedeutenden Akteuren. Nämlich einen Rahmenvertrag mit der Telekom Deutschland über den Vertrieb von d.velop Documents Light – eine laut Hersteller professionelle Einstiegslösung zum Dokumentenmanagement (DMS) für bis zu zehn Arbeitsplätze. Alle Kriterien moderner digitaler Dokumentenabklage seien erfüllt. »Anwender verfügen damit über ein DMS, mit dem sie ihre steuerrelevanten, elektronischen Geschäftsdokumente GoBD-konform speichern, verwalten und bearbeiten können«, sagt Dönnebrink.


Großes Marktpotential
Es gibt zwischen Konzernen und gehobenem Mittelstand das nicht gerade kleine Segment der KMU, die stabilisierende Masse des bekanntlich die deutsche Wirtschaft stützenden Rückgrats, um die sich SAP & Co  nicht groß bemühen. Gerade diese kleineren Unternehmen brauchen Digitalisierung, einfach zu bedienende und zur Verfügung stehende Business-Software, mobil nutzbar, sicher gehostet, mit transparenten Preisen ohne Überraschungen. Und sie wollen sich an stabile Hersteller unter seriöser Führung binden, die es auch noch übermorgen geben wird. Telekom als Provider steht da außer Frage, die 1992 gegründete d.velop wohl auch, sonst hätte sich der Magenta-Konzern auf Dönnebrinks Softwarefirma nicht eingelassen. Hartmut Wittig würde sonst gedanklich nicht schon am Ausbau dieser jungen Partnerschaft arbeiten.


Wittig* ist für die IT-Angebote der Telekom Deutschland zuständig, braucht also ein breites, attraktives Business-Portfolio für seine Unternehmenskunden. Provider haben bereits über TK-Dienste Zugang zu Millionen auch kleineren Unternehmen. Ihnen möglichst viele Business-Applikationen aus der Cloud anzubieten und sie langfristig zu binden, liegt auf der Hand.


Kein Selbstläufer im Vertrieb
So soll die Zusammenarbeit zwischen d.velop und Telekom Deutschland weiter vertieft werden. Schwerpunkt sind Cloud-Angebote für das Dokumentenmanagement, ECM, Digital Workplace, unter anderem auch rund um Microsoft 365 sowie Sharepoint Online. Hier kennt sich d.velop seit vielen Jahren bestens aus.


Ein  Selbstläufer dürfte der Vertrieb über Provider wie Telekom allerdings nicht sein. Einfach eine Lösung in einen wenn auch viel frequentieten B2B-Marktplatz zu stellen, reicht nicht. Die Vorteile einer einzelnen Lösung, die in einem überbordenden Online-Katalog gelistet ist, können Kunden auf der Suche nach digitalen Lösungen ihrer noch oft manuell laufenden Prozesse leicht übersehen. Klasse in der Masse herauszustellen, daran werden beide Partner arbeiten müssen, soll die Beziehung erfolgreich werden.

*Nicht Wittich wechselt zu Compugroup, sondern Dirk Wössner, Vorstand Telekom Deutschland

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