Elon Musk entdeckt die Umweltbilanz

Tesla stoppt Bitcoin-Zahlungen

14. Mai 2021, 7:30 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Lukas Steiglechner
© Susan Walsh / AP / dpa

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat seit März die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert. Jetzt zieht Tesla-Chef Elon Musk dieses Angebot wieder zurück, nachdem er entdeckt hat, dass Bitcoin durch seinen hohen Stromverbrauch eine schlechte Umweltbilanz abgibt.

Elon Musk macht eine Kehrtwende beim Thema Bitcoin. Noch im März hat der Tesla-Chef bekannt gegeben, dass der E-Auto-Hersteller die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert. Jetzt hat der Multimilliardär wiederum verkündet, Bitcoin nicht mehr akzeptieren, da er mittlerweile Umweltbedenken angesichts des hohen Stromverbrauchs habe. Im jüngsten Geschäftsquartal hatte Tesla fast 100 Millionen Dollar durch den Verkauf von Bitcoins verdient.

Das Bitcoin-System sei nicht mit den Umweltzielen von Tesla zu vereinbaren, da das dezentrale Bitcoin-Netzwerk große Mengen an Strom verbraucht, welcher zu einem bedeutsamen Teil nicht aus nachhaltigen Quellen stammt. Das erkannte nun auch Elon Musk. "Wir sind besorgt über die schnell zunehmende Nutzung fossiler Brennstoffe für das Schürfen von Bitcoin – und die damit verbundenen Transaktionen", schrieb Musk auf Twitter. Insbesondere der Einsatz von "Kohle, die die schlimmsten Emissionen aller Brennstoffe hat", mache ihm Sorgen.

Wie hoch der Strombedarf von Bitcoin insgesamt ausfällt, ist nicht exakt nachzuvollziehen. Die Plattform Digiconomist des niederländischen Ökonomen Alex de Vries schätzt, dass jährlich knapp 100 Terawattstunden dafür anfallen. Forscher am Center for Alternative Finance der Universität Cambridge kommen auf einen noch etwas höheren Wert von rund 141 Terawattstunden pro Jahr. So viel Energie verbrauchen auch ungefähr die Niederlande mit ihren 17 Millionen Einwohnern.

Bitcoin steht wegen des hohen Stromverbrauchs, den die Herstellung der Währungseinheiten durch energieaufwendige Rechnerprozesse erfordert, schon länger bei Umweltschützern in der Kritik. Tesla will laut Musk auch keinen Bitcoin-Handel mehr betreiben bis die Energiebilanz sich nicht verbessert hat.

Musk machte klar, dass er grundsätzlich ein Fürsprecher der Branche bleibt: "Kryptowährung ist auf vielen Ebenen eine gute Idee und wir glauben an eine vielversprechende Zukunft, aber dies kann nicht zu großen Lasten der Umwelt gehen", hieß es in seinem Statement. Bevor Tesla im März Bitcoin als Zahlungsmittel für seine E-Autos akzeptiert hat, hatte der Konzern eine Investition in Bitcoins für 1,5 Milliarden Dollar bekanntgegeben und der ältesten und bekanntesten Cyberwährung damit einen ordentlichen Schub gegeben.


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