IT-Firmen: Sun / IBM

Übernahme von Sun durch IBM rückt in weite Ferne

6. April 2009, 10:20 Uhr | Bernd Reder
IBMs Chairman, Präsident und CEOSam Palmisano leitet persönlich dieVerhandlungen mit Sun.

Die Verhandlungen zwischen IBM und Sun Microsystems bezüglich eines Kaufs von Sun sind überraschend an einem toten Punkt angelangt.

Noch am vergangenen Freitag sah es ganz danach aus, als sei die Übernahme von Sun Microsystems durch IBM »in trockenen Tüchern«. Nach Berichten des Wall Street Journal und der Financial Times ergaben sich nun am Wochenende überraschender Weise Probleme.

Eines dürfte der Kaufpreis sein. IBM sollte ursprünglich 10 Dollar pro Aktie bezahlen. Nun liegt das Angebot bei 9,55 Dollar pro Anteilsschein. Das entspricht einem Kaufpreis von 7 Milliarden Dollar, rund 750 Millionen weniger.

Nach Angaben der beiden Wirtschaftsblätter, die sich auf Insider-Informationen berufen, wollte Sun im Gegenzug Garantien von IBM, dass der Deal in jedem Fall zustande komme, auch bei einer Intervention der Kartellbehörde.

Kartellbehörde könnte sich quer legen

Das amerikanische Kartellamt könnte beispielsweise verlangen, dass IBM Suns Sparte Bandlaufwerke abgeben muss. Auf diesem Gebiet würde die Kombination IBM-Sun eine marktbeherrschende Stellung einnehmen.

Auch das Segment High-End-Unix-Server ist nicht unkritisch. Beide Firmen haben zusammen genommen derzeit etwa 65 Prozent Marktanteil.

Ob die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, steht derzeit in den Sternen. Sun hatte in den vergangenen Monaten mehrfach versucht, Interessenten für eine Übernahme zu finden, allerdings ohne Erfolg. Laut Wall Street Journal hatten mehrere große IT- und Netzwerkfirmen eine solche Transaktion geprüft, letztlich aber wieder verworfen.


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