Gebrauchtsoftwarehandel

UsedSoft meldet sich zurück

2. Februar 2012, 12:40 Uhr | Lars Bube
Peter Schneider ist glücklich, die Insolvenz hinter sich zu haben. (Bild: usedSoft)

Gut vier Monate nach dem Insolvenzantrag sieht sich der Gebrauchtsoftwarehändler usedSoft jetzt wieder stabil und sicher aufgestellt. Im Januar wurde unter der neuen Firmierung »usedSoft International AG« sogar ein Rekord an Neukunden vermeldet.

Entgegen einiger Unkenrufe aus der Branche meldet sich der Gebrauchtsoftwarehändler usedSoft derzeit in neuem Gewand als »usedSoft International AG« wieder erfolgreich aus der im September 2011 beantragten Insolvenz zurück. Laut Geschäftsführer Peter Schneider verzeichnete man im Januar mit einem Neukunden pro Tag sogar einen neuen Jahresanfangsrekord. »Dieser Erfolg zeigt aber auch, welch großes Vertrauen usedSoft bei seinen Kunden genießt«, ist sich Schneider deshalb sicher, dass die Insolvenz auch im Image seines Softwarevertriebs keine bleibenden Schäden hinterlassen wird. Darüber hinaus betonte Schneider heute noch einmal die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter Dr. Axel Bierbach von der renommierten Münchner Kanzlei MHBK, der die Überführung auf den Weg gebracht hatte.

Jetzt hofft Schneider mit der neu aufgestellten usedSoft wieder voll angreifen zu können, und vielleicht auch endlich mehr rechtliche Klarheit für den Gebrauchtsoftwarehandel in Europa zu bekommen: Am 6. März setzt sich der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit der Rechtmäßigkeit des Handels mit gebrauchter Software in Europa auseinander. Vorausgegangen war diesem Prozess ein fünf Jahre andauernder Rechtsstreit, den Schneider nach einem ersten Urteil des Landgerichtes München inzwischen durch alle Instanzen getrieben hat. Dass der Fall vor der großen Kammer mit ihren 13 Richtern verhandelt wird, zeigt, für wie wichtig auch die europäische Justiz das Verfahren erachtet. »Der Software-Markt ist der international vielleicht letzte große Markt, der von Monopolisten beherrscht wird«, betonte Schneider. »Diesen Markt endlich grundlegend zu liberalisieren ist ein wichtiges Ziel, dass im Interesse aller Unternehmen liegt.«

--- forum[x] ---Die Schweizer Einkaufsgesellschaft usedSoft AG hatte im September vergangenen Jahres Insolvenz einreichen müssen, um nicht von Verbindlichkeiten und Risiken aus dem alten Firmenkonstrukt gegenüber einem Investor aufgefressen zu werden (siehe auch: Insolvenz: Neuanfang für usedSoft). Im Rahmen einer so genannten »übertragenden Sanierung« war das gesamte Geschäft, inklusive der deutschen usedSoft, deshalb in den letzten Monaten in eine zu diesem Zweck neu gegründete Gesellschaft überführt worden, die usedSoft International AG. Wie bereits ihre Vorgängerin hat auch sie ihren Sitz wieder in Zug. Laut Schneider fiel die Entscheidung für diesen Standort vor allem aufgrund der liberalen Gesetzesauslegung bei gebrauchter Software in der Schweiz, die sich in der Vergangenheit unter anderem bereits bei Streitfällen zwischen usedSoft und Adobe gezeigt hat. Das macht die Geschäfte sowohl für den Händler selbst, als auch für seine Kunden sicherer.


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