Social Media in Unternehmen

Viele wollen, aber die wenigsten können

7. Dezember 2010, 14:51 Uhr | Elke von Rekowski
Viele Unternehmen wollen sich im nächsten Jahr im Bereich Social Media engagieren, wissen allerdings nicht, wie das funktioniert. (Foto: Emin Ozkan - Fotolia.com)

Bei deutschen Unternehmen steht Social Media hoch im Kurs. Über 60 Prozent der Firmen wollen sich 2011 auf Plattformen wie Facebook, Twitter oder Xing engagieren. Allerdings haben die meisten keine Ahnung, wie das funktioniert.

Dieses Ergebnis hat der aktuelle "SID/FIT Social Media Report 2010/11 der Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zutage gefördert. »Nicht einmal ein Drittel der Unternehmen sind auf den Einstieg und die Herausforderungen von Social Media ausreichend vorbereitet«, warnt Dieter Böttcher, Präsident der Software-Initiative Deutschland. Die Diskrepanz ist umso frappierender, als über drei Viertel der Unternehmen der Meinungsbildung in sozialen Netzwerken eine wesentliche Rolle für ihr eigenes Geschäft zubilligen. »Die Firmen wissen, dass sich ihre Kunden über Social Networks austauschen, aber sie haben keine fundierten Strategien, in diese für ihr Geschäft lebenswichtigen Kommunikationsprozesse einzugreifen«, sagt Böttcher.

Immerhin wissen die Verantwortlichen in den Unternehmen, dass es nicht ausreicht, einfach einen Twitter-Kanal zu eröffnen, eine Facebook-Fanpage zu lancieren oder eine Xing-Gruppe einzurichten. Laut Report stufen zwei Drittel der Firmen den Einstieg in die Welt der sozialen Netzwerke als »aufwändig, aber notwendig« ein. Indes fühlen sich nicht einmal 20 Prozent der damit in den Unternehmen betrauten Manager ausreichend informiert über die Nutzungsmöglichkeiten von Social Networks. So sehen die Firmen Social Media gemäß Studie in erster Linie als Vertriebs- und Marketingkanal. »Die Implikationen der Social Networks gehen jedoch viel weiter«, betont der SID-Präsident. Er verweist beispielhaft auf den firmeninternen Einsatz von Social Web-Funktionen, um das betriebliche Wissensmanagement zu organisieren. Derzeit setzen laut SID/FIT-Report lediglich 19 Prozent der bundesdeutschen Unternehmen soziale Netzwerke ein, um das Know-how ihrer eigenen Mitarbeiter zu managen. Böttcher sagt für die nächsten drei Jahre einen Trend in Richtung »Corporate Social Network« voraus. Damit gemeint ist eine Kombination aus den Funktionen von Facebook, Twitter und Xing - aber betriebsintern und integriert in die firmeneigene Informationstechnologie.


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