IT-Firmen

Vmware-Gründerin verlässt das Unternehmen

9. Juli 2008, 11:59 Uhr | Bernd Reder
Hat Vmware verlassen: Diane Greene,Mitbegründerin und zuletzt Chef derSoftware-Firma.

Diane Greene, Mitbegründerin von Virtualisierungsspezialist Vmware, hat das Unternehmen verlassen. In ihrer Funktion als Präsidentin und Chief Executive Officer wird sie durch den Ex-Microsoft-Mann Paul Maritz ersetzt.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte Joe Tucci, Präsident und CEO von Vmwares Muttergesellschaft EMC, der Führungswechsel sei erfolgt, weil man eine Person mit größerer Führungserfahrung haben wollte. EMC hält 85 Prozent der Aktien von Vmware.

Vmware soll weiterhin als eigenständiger Bereich arbeiten. Laut Tucci habe EMC Diane Greene eine andere Position im Unternehmen angeboten. Sie habe jedoch abgelehnt.

Über die Gründe für den abrupten Abgang von Greene kann nur spekuliert werden, denn beide Seiten hüllen sich in Schweigen. Ein Faktor ist sicherlich die wachsende Konkurrenz für Vmware im Virtualisierungsmarkt.

Speziell der Markteintritt von Microsoft mit »Hyper-V« und die Aktivitäten von Citrix (»Xen«) dürften Vmware mittelfristig zu schaffen machen. Derzeit ist die Position von Vmware mit einem Marktanteil jenseits der 70-Prozent-Marke im Bereich Virtualisierung noch unangefochten.

Ein weiterer Grund könnte sein, dass Vmware mit seinen Produkten vor allem in Großunternehmen präsent ist. Durch die Ausrichtung auf kleinere und mittelständische Unternehmen könnten Microsoft, Parallels und Citrix Boden im Virtualisierungsmarkt gut machen. Möglicherweise traute EMC Diane Greene nicht zu, die Strategie von Vmware entsprechend anzupassen.

Paul Maritz leitete bislang als Präsident den Bereich Cloud-Computing von EMC. Zuvor war er 14 Jahre lang bei Microsoft tätig. Er gründete nach seinem Ausstieg bei Microsoft im Jahr 2000 die Firma Pi Corporation. Sie wurde im Februar von EMC übernommen.

Pi arbeitet an einer Software, mit der sich Informationen auf unterschiedlichen Systemen im Web speichern lassen. Der Nutzer soll auf Kopien seiner Daten von beliebigen Endgeräten und Orten aus zugreifen können.


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