Nachhaltigkeit und Technologie

Wenige Pioniere, viele Lippenbekenntnisse

18. Dezember 2022, 20:00 Uhr | Martin Fryba
Digital Retail-Solutions von Fujitsu: Eine App bringt Lebensmittelinformationen aufs Smartphone und macht Inhaltsstoffe transparnt.
© ICT CHANNEL

Nachhaltigkeit erklären fast alle Firmen zur höchsten Priorität, rühmen sich damit in ESG- oder CSR-Reports. Taucht man wie die Fujitsu-Studie tiefer ein, in Lieferketten oder Netto-Null-Dekarbonisierung, zeigt sich das Dilemma.

Würde man Unternehmen ein Arbeitszeugnis über ihr soziales und ökologisches Engagement ausstellen, müsste man in den meisten Fällen lesen: „zeigten Verständis für die aktuellen Herausforderungen“. In der dechiffrierten Zeignissprache also: „waren faul und haben so gut wie nichts geleistet“. Freilich kann niemand die Transformation hin zur Dekarbonisierung und alternativen Energien in wenigen Monaten und auch nicht in ein paar Jahren erzwingen. Aber mehr Tempo, mehr Tatkraft und mehr Technologie dürfte, ja müsste es schon sein auf dem Weg zur Nachhaltigkeit.

Dies legen die Ergebnisse einer von Fujitsu beauftragtgen Studie nahe. Denn die Anzahl tatsächlich abgeschlossener, wichtiger Initiativen zur Nachhaltigkeitstransformation von Unternehmen sei „verschwindend gering“, heißt es dort. „Viele Unternehmen sind trotz der Bedeutung, die der Nachhaltigkeit beigemessen wird, noch nicht sehr weit gekommen“.

So hätten nur zwölf Prozent der weltweit rund 1.000 befragten Führungskräfte aus Wirtschaft und öffentlichem Sektor kohlenstoffneutrale Produkte verwendet oder hergestellt. Weniger als eines von zehn Unternehmen habe der Studie zufolge die wichtigsten Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllt. Beispielsweis Etablierung nachhaltiger Lieferketten (neun Prozent) oder das Erreichen des CO2-Netto-Null-Status (zwei Prozent).

In der Eigenwahrnehmung dagegen attestieren sich 61 Prozent der Unternehmen, wesentliche Fortschritte auf ihrem Nachhaltigkeitsweg gemacht zu haben. Das Fazit ist eindeutlig: Die Bereitschaft zur Nachhaltigkeitstransformation und der tatsächliche Status klaffen diametral auseinander. Freulicher formuliert nennt man das wohl eine Nachhaltigkeitslücke.

Technologische Transformation hilft
Die Studie zeigt aber auch, dass Unternehmen in moderne Technologien investieren und erkennen, dass dies ein grundlegender Schritt zur Unterstützung vieler Initiativen zur nachhaltigen Transformation sei, so Fujitsu.  Dabei sei jedoch die Unterstützung bei der Umstellung bestehender oder veralteter Technologien eines der Hauptanliegen von Organisationen, die bei ihrer Nachhaltigkeitstransformation Fortschritte erzielen wollen.

„Changemaker“
Fujitsu meint eine kleine Gruppe führender Organisationen aus der Studie herauszulesen, die der Konzern als „Changemaker“ bezeichnet. Das seien zwar nur sechs Prozent der Teilnehmer an der Studie. Im Bereich Nachhaltigkeit und Technologie seien sie aber führend und hätten „beträchtliche Fortschritte“ in ihren Bemühen um Nachhaltigkeit erzielt, weil sie auf  innovative Technologien setzen. Sie wären laut Studie sowohl bei den Nachhaltigkeitsanforderungen als auch bei der technologischen Transformation führend.

Der Wille und die Motivation zum Umbau in Richtung  Nachhaltigkeit sind vorhanden, aber Unternehmen brauchen Unterstützung, um die Hindernisse bei der Erreichung ihrer Ziele zu überwinden. Selbstredend, dass ein so breit aufgestellter, global agierender Technologiekonzern wie Fujitsu sich als Lieferant von IT-Infrastruktur und Software sowie als Partner der transformationswilligen Unternehmen auf einem Nachhaltigkeitskurs sieht.

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