Ein Jahr Homeoffice

Wenn die Technik stimmt, passt auch die Produktivität

31. März 2021, 9:06 Uhr | Antje Müller
© Ponsulak Kunsub - 123rf

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben sich mit der neuen Realität gut arrangiert. So ein Ergebnis der YouGov-Befragung im Auftrag der gfu. Weniger Widerstand und Skepsis, dafür mehr Produktivität und Lebensqualität. Dabei zeichnet sich eine Konstante deutlich ab: Die Technik muss stimmen.

Mit der Online-Befragung unter 1.275 Erwerbstätigen in Deutschland und 1.343 Erwerbstätigen in Großbritannien untersucht die gfu Consumer & Home Electronics wie sich der Arbeitsalltag der Arbeitenden gestaltet. Hier zeigt sich grundsätzlich eine hohe Unterstützung von Unternehmen, die das Homeoffice fördern (57 %) gegenüber wenigen, die noch Widerstand zeigen (19 %). Ausschließlich im Homeoffice tätig ist jedoch, laut Umfrageergebnissen, nur etwa jeder Fünfte (19 %). Hier scheint sich insbesondere unter deutschen Erwerbstätigen eher ein Wechsel zwischen dem Heimarbeits- und Büroarbeitsplatz (23 %) zu etablieren. Begründet wird dies von 42 Prozent der Berufstätigen damit, dass ihre Tätigkeit keine ausschließliche Heimarbeit zulässt. Dies hängt allerdings nicht unbedingt mit einer eingeschränkten Produktivität in der Distanzarbeit durch etwa Informationsverlusten oder Ablenkung zusammen. So beschreibt über die Hälfte (51 %), dass sie zuhause mehr in der gleichen Zeit schafft. Auch bestätigen genauso viele Befragte, dass sie alle wichtigen Informationen erhalten, die sie für ihre Arbeit benötigen. Nur etwa ein Drittel bekommt nicht alle nötigen Information (28 %) oder nur zu Teilen (22 %). Negative Einflüsse durch stärkere Ablenkung sehen dagegen fast ebenso viele Befragte am Heimarbeitsplatz (31 %) wie im Büroarbeitsplatz (37 %).

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Ein Teil der YouGov-Befragung im Auftrag der gfu beleuchtete wie sich der Arbeitsalltag für die im Homeoffice arbeitenden Erwerbstätigen gestaltet und welche Vor- und Nachteile sich ergeben. Zwei Drittel (66 Prozent) der von zuhause aus arbeitenden Deutschen und 61 Prozent der britischen Befragten geben an, dass die Arbeit im Homeoffice rein technisch betrachtet keine Nachteile gegenüber dem normalen Büroarbeitsplatz hat.
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Nachholbedarfe in der Digitalisierung

Stärker ins Gewicht fallen dafür die fehlenden sozialen Kontakte bei der Arbeit (55 %) und jeder Fünfte in Deutschland vermisst die Direktkontakte (23 %). Für zwei Drittel der daheim Arbeitenden (66 %) überwiegen jedoch die Vorteile, vorausgesetzt die technischen Grundvoraussetzungen wie Internetbandbreite und PC-Ausstattung sind gegeben. Zwar erkennen nur 13 Prozent technische Einschränkungen, aber wenn die Produktivität nachlässt, dann stimmt oftmals auch nicht die Technik. So ist nicht verwunderlich, dass immerhin 40 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland Nachholbedarfe bei der Digitalisierung bezogen auf ihren Arbeitsplatz identifizieren. „Bereits unsere jüngste Studie zum Distanzunterricht hat gezeigt, dass es zwar Fortschritte bei der Digitalisierung gibt, aber das Digitalisierungstempo an vielen Stellen noch lange nicht ausreicht”, kommentiert Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics. „Dass fast vier von fünf Erwerbstätigen in Deutschland einen deutlichen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung bei Behörden und in der öffentlichen Verwaltung sehen, sollte bei den politischen Entscheidungsträgern die Alarmglocken klingeln lassen. Die Corona-Pandemie ist nicht die Ursache für diese Lücke – sie hat sie nur deutlich sichtbarer gemacht.”


  1. Wenn die Technik stimmt, passt auch die Produktivität
  2. Aufrüstung bedarf an Investitionen

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