Plattformen für Fahrzeuge der Zukunft

Wer lenkt das autonome Auto?

7. Januar 2020, 9:55 Uhr | Lars Bube
© chombosan - Fotolia

Der Kampf um Plattformen für autonome Fahrzeuge ist eröffnet. Nachdem Vorreiter wie Nvidia und NXP den Weg geebnet haben, wollen jetzt auch andere Größen wie Qualcomm, ZF und DJI mitmischen.

Kaum ein Produkt heizt derzeit so sehr die Vorstellungskraft der Elektronikbranche an, wie das autonome Auto. Das zeigt sich deutlich auch auf der diesjährigen CES in Las Vegas. Statt klassischen ITK-Produkten wie Smartphones und Prozessoren standen dort zur Eröffnung vor allem Fahrzeuge und Konzepte zur vernetzten Mobilität im Mittelpunkt. Während etwa Sonys Fangemeinde auf neue Smartphones wartete, überraschte der Hersteller sie stattdessen mit dem Prototypen eines autonomen Vehikels. Ähnlich unerwartet gab sich Mercedes-Benz derweilen als neuer Nachhaltigkeitspionier und präsentierte seine vom Film Avatar inspirierte Studie »Vision AVTR«. Andere Hersteller wie Tesla, Fisker und der chinesische Konkurrent Byton setzen zwar weiterhin auf das zum Umwelttrend widersprüchliche Trendprodukt SUV, wollen es aber durch intelligente Systeme und den Einsatz von Recyclingmaterialien zumindest teilweise von seinem makel befreien.

Auch bei den Zulieferern weckt das neue Begehrlichkeiten, sie wollen den Markt nicht alleine den frühen Einsteigern wie Nvidia und NXP überlassen. So kündigte etwa der Chiphersteller Qualcomm auf der Messe eine eigene Plattform für autonome Fahrzeuge an. »Snapdragon Ride« soll neben CPUs und Netzwerkchips auch andere Komponenten bis hin zu Cloud-Diensten beinhalten und sich damit sowohl für Automobilkonzerne als auch für Taxi- und Mobilitätsdienstleister empfehlen. Ein weiterer Neueinsteiger ist DJI. Das bislang vor allem für seine Drohnen bekannte chinesische Unternehmen will sich mit seiner Tochter Livox zu einem führenden Lieferanten für Laserradar-Systeme (Lidar) entwickeln. Diese sind eine grundlegende Technologie, damit intelligente und autonome Fahrzeuge ihre Umwelt erfassen können. DJI will die bisher relativ kostspieligen Komponenten nun vor allem deutlich günstiger fertigen und anbieten als die Konkurrenz.

In eine ähnliche Richtung will auch ZF vorstoßen und den Markt mit günstigen Assistenzsystemen aufrollen. Zwar hält der Zulieferer den Hype um vollständig autonome Fahrzeuge zumindest im Privatsektor noch für verfrüht, glaubt aber daran, dass sich daraus hervorgehende Technologien zur Verbesserung der Sicherheit wie Spurhalte- und Stauassistenten schon bald in der Masse der Fahrzeuge durchsetzen werden. Aber auch hochpreisige Systeme entwickelt ZF nach eigenen Angaben weiter, wenn auch vor allem für öffentliche Transportmittel wie Busse, bei denen sich die hohen Kosten dafür von den Betreibern schneller wieder einfahren lassen.

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