Cloud-Computing-Marktbarometer 2021

Wie deutsche Cloud Service Provider die aktuelle Lage sehen

17. Juni 2021, 13:45 Uhr | Sabine Narloch
© slimlukas | Shutterstock

Wie ist es um den deutschen Cloud-Computing-Markt bestellt? Dazu wurden Cloud Service Provider und Beratungsunternehmen im Bereich Cloud-Computing befragt, die in Deutschland ansässig sind. Das Cloud-Computing-Marktbarometer Deutschand 2021 gibt Einblicke.

Wie überall war die Corona-Krise auch auf dem deutschen Cloud-Computing-Markt ein wichtiger Faktor. 41 Prozent der 172 befragten Unternehmen sagten dabei, dass sich die Pandemiezeit positiv auf die aktuelle Geschäftslage ausgewirkt habe (siehe Grafik). Allerdings können 25 Prozent noch nicht beurteilen, ob und in welcher Form sich die Corona-Krise niedergeschlagen habe. "Dass ein Viertel der befragten Unternehmen auch jetzt – mehr als ein Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie – noch immer keine Aussage über die Auswirkungen auf das eigene Business treffen kann bzw. möchte, ist für mich etwas überraschend“, kommentiert Werner Grohmann Herausgeber des Cloud-Computing-Marktbarometers Deutschland.

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Cloud Computing Marktbarometer Deutschland 2021
Viele der befragten Unternehmen sehen die Auswirkungen der Corona-Krise auf die aktuelle Geschäftslage positiv – andere konnten jedoch bislang noch keine Meinung zu diesem Thema bilden.
© Grohmann Business Consulting

Insgesamt scheint sich der deutsche Cloud-Computing-Markt jedoch zu konsolidieren. Werner Grohmann erklärt: "Mittlerweile haben es einige deutsche Cloud Service Provider geschafft, ihr Cloud Business auf eine solide Basis zu stellen. Dies gilt insbesondere für Anbieter von cloudbasierten Softwareanwendungen (Dokumentenmanagement, ERP, Zeiterfassung, Projekt-Controlling) und IT-Infrastrukturanbieter, die ihre Kunden dabei unterstützen, deren bisher inhouse betriebenen IT-Systeme zumindest teilweise in die Cloud zu verlagern (Cloud Migration). Auf der anderen Seite scheint die Luft für einige Anbieter, die lediglich ‚me too‘- Cloud-Angebote im Portfolio haben, dünner zu werden.“

Zudem sei ein deutscher Rechenzentrumsstandort als Vertriebsargument auf dem hiesigen Markt sehr bedeutend. 60 Prozent der befragten Unternehmen räumten diesem Argument eine "Wichtige Rolle" ein, eine "Zentrale Rolle" sehen darin 33 Prozent. Nur jeweils drei Prozent räumen dem lediglich eine "Geringe Rolle" oder "Keine Rolle" ein.

GAIA-X wird kritisch gesehen

Zunehmend kritisch wird mittlerweile das Thema GAIA-X von den Befragten gesehen. Laut Studienautoren schwankte im letzten Jahr die Stimmung noch zwischen Hoffnung und Ernüchterung; heuer hingegen hätten die kritischen Aussagen überwogen. In der Kritik stünden demnach vor allem die langwierigen und umständlichen Verfahren.

Zudem fehle der Glaube, dass die Hyperscaler in die Initiative eingebunden werden könnten ohne diese zu ihrem eigenen Vorteil zu missbrauchen. "Insbesondere die Tatsache, dass GAIA-X ursprünglich mit dem klaren Ziel positioniert wurde, ein Gegengewicht zu den internationalen Hyperscalern zu sein und die Abhängigkeit von diesen Hyperscalern zu verringern und dieses Ziel dann als allererstes fallen gelassen wurde – mittlerweile sind alle Hyperscaler ja in GAIA-X involviert und die Organisatoren betonen die Wichtigkeit von deren Beteiligung – scheint für viele Cloud-Computing-Anbieter in Deutschland der ‚Motivationskiller‘ zu sein, sich weiter bei GAIA-X zu beteiligen", so Grohmann.

Methodik der Studie: Am  Cloud-Computing-Marktbarometer  Deutschland  2021  beteiligten  sich  172  Unternehmen,  die  in  Deutschland Cloud-Computing-Lösungen und/oder -Beratung anbieten, durch Ausfüllen eines Online-Fragebogens.


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