Neuer CEO bei Systemhausgruppe MCL

Wie privat das Privatleben von Lars Mack tatsächlich wird

23. November 2021, 8:54 Uhr | Martin Fryba
Der 50-jährige Gründer Lars Mack (im Bild) übergibt die Führung des 500 Mitarbeiter zählenden IT-Dienstleisters MCL an Alex Wolff
© MCL

Er war wie so viele Systemhaus-Chefs mit 20 Jahren PC-Pionier in den 90ern und jetzt, 30 Jahre später im besten Alter, übergibt Lars Mack seine Systemhausgruppe mit 500 Angestellten an Nachfolger Alex Wolff. Wo doch die neue Business-Reise erst jetzt beginnt.

Lars Mack gehört zu einer Generation von Systemhaus-Chefs, die in der Goldgräberzeit des beginnenden PC-Zeitalters Studium Studium sein ließen, weil es mit Computern, Zubehör und Installationsdiensten viel Geld zu verdienen gab. Anfang der 90-er Jahre boomte der Hardwareverkauf, das Internet gab es noch nicht, Antivirus oder Cloud waren für viele (außer für die G Data-Gründer Kai Figge und Andreas Lüning) Fremdwörter. Nur Eingeweihte, die in den USA neue Technologien kennen gelernt hatten, wussten damals schon, dass der Hardwarehandel nur in Verbindung mit der Dienstleistung eine Zukunft hatte. Mack mit seiner MCL Computer & Zubehör gehörte dazu.

Aber erst später hatte der durch Übernahmen dreier IT-Firmen (Elanity Network Partner, Secadm und Vintin) die heutige MCL Gruppe zu einem Systemhaus mit respektabler Größe ausgebaut: Rund 500 Angestellte, 15 Standorte, 165 Millionen Euro Umsatz in 2020. Mit 50 Jahren nun zieht sich Mack ins Privatleben und übergibt die Führung an Alex Wolff, der seit 2005 an der Seite des Gründers maßgeblich die auf Handel fokussierte MCL zu einem IT-Dienstleister in DACH auf- und ausbaute. Stefan Voss und Markus Stotz werden gemeinsam mit CEO Wolff die MCL Gruppe führen – die beiden Manager aus einer jüngeren Generation hatte Mack schon länger als Nachfolgeteam im Auge.

Nun verlässt ein Gründer sein Unternehmen nie ganz,  und so ist es auch bei Mack. Der angekündigte Rückzug ins Privatleben heißt nicht, dass er die anderen unbeteiligt schalten und walten lässt. Mack bleibt nämlich Gesellschafter der Unternehmensgruppe. „Da ich fest vom künftigen Erfolg unseres Unternehmens überzeugt bin, bleibe ich auch vollumfänglich als Gesellschafter an Bord und werde mich aus dieser Position heraus weiterhin für den gemeinsamen Erfolg einsetzen.“

Das könnte die nun für das operative Geschäft verantwortliche neue Geschäftsführung als Drohung verstehen, würde Mack als graue Eminenz im Hintergrund die Fäden des Systemhauses weiter in der Hand halten. Diese Gefahr besteht durchaus. Bechtle-Mitbegründer Ralf Klenk, beispielsweise, hatte sie gesehen und sich damals nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand gegen eine Mitwirkung im Aufsichtsrat entschieden.

Nun ist Mack erfahren und beschlagen genug, um ab kommendem Jahr seine neue Funktion der beratenden Kontrolle nicht mit Führung zu verwechseln, die er ja gerade auf neue Köpfe verteilt hat. Die „Reise der MCL Group ins digitale Zeitalter“, wie Mack sagt, „hat gerade erst begonnen“ – bewusst ohne ihn als Reiseleiter. Zudem ist man freundschaftlich verbunden, wie der neue CEO Wolff anmerkt. Und bleibt es im Erfolgsfall, an den Mack und das verjüngte Führungsteam nicht zweifeln, wohl auch lange noch.

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