Betriebssysteme: Windows

Windows 7 auf Tauschbörsen: Microsoft gibt sich gelassen

11. November 2008, 10:25 Uhr | Lars Bube

Die Pre-Beta von Windows 7 verschafft den Filesharing-Portalen derzeit eine satte Anzahl neuer Nutzer. Microsoft gibt sich jedoch gelassen und bewertet die Weiterverbreitung der Vorabversion des neuen Betriebssystems sogar positiv.

Ende Oktober gab Microsoft den Besuchern der Professional Developers Conference (PDC) die Pre-Beta-Version von Windows 7 mit auf den Weg. Bereits kurze Zeit später liefen im Internet die Drähte heiß: Keine 24 Stunden dauerte es, bis die ersten Filesharing-Portale die Vorabversion des Vista-Nachfolgers anboten und damit zehntausende neuer Nutzer anlockten.


Auf Filesharing-Portalen werden die Window-7-Versionen zuhauf angeboten.

Doch Microsoft zeigt sich ob der ungewollten Verbreitung des Windows-Vista-Nachfolgers außergewöhnlich gelassen: War man in der Vergangenheit mehrfach hart gegen diverse der Tauschseiten vorgegangen, so wurden - zumindest bisher - keine rechtlichen Schritte eingeleitet.

Microsoft lies verlauten, es sei heutzutage nun einmal der Lauf der Dinge und unumgänglich, dass so etwas Begehrtes auch im Netz heiß gehandelt und getauscht werde.

Höhere Resonanz von Testern

»Natürlich wissen auch wir, dass selbst wenn wir sagen ´Kommt zu unserem Event, dann bekommt ihr auch die Software´, es trotzdem immer jemand schaffen wird, das Ding ins Internet zu stellen«, kommentiert Gary Schare, Direktor des Produktmanagements bei Microsoft, die Verbreitung der Pre-Beta über Tauschbörsen.

Im Gegenteil: Das Sharing der Vorabversion von Windows 7 habe durchaus seine guten Seiten. Durch die größere Verbreitung bekomme Microsoft auch deutlich mehr Daten von »Testern« über Fehler, Probleme et cetera. Der lockere Umgang bedeute jedoch nicht, dass Windows 7 damit quasi zum Tausch freigegeben werde: »Ich kann allerdings nicht sagen, was unser Rechtsabteilung oder andere Konzernteile in dieser Hinsicht unternehmen«, so Schare.

Microsoft geht nach Angaben des Managers davon aus, dass sich hauptsächlich ernsthaft interessierte IT-Profis die Pre-Beta des Vista-Nachfolgers herunterladen. Damit könne man direkt die wichtigste Zielgruppe für das neue Betriebssystem ansprechen und noch auf deren Wünsche und Kritik reagieren.

Erwünschter Marketing-Effekt

Nachdem die meisten Tester allerdings positiv urteilen, ergibt sich sogar ein netter Marketingeffekt für Microsoft aus den illegalen Downloads. Er könnte dazu beitragen, Anwender zum Umsteigen zu bewegen, sobald das System offiziell verfügbar ist.


Eher Modellpflege denn ein Neudesign nimmt Microsoft bei Windows 7 vor.

Dabei hatte es Microsoft den Tauschbörsen vorab alles andere als schwer gemacht. So besitzt die Pre-Beta-Ausgabe von Windows 7 noch keinen Kopierschutz, weil dieser in der Testphase stören und Probleme aufwerfen könnte. Auch ein Lizenzschlüssel oder eine Seriennummer nicht nötig, um die Version zu installieren.

Wie bereits berichtet (siehe unseren Beitrag) enthält Windows 7 im Vergleich zu Vista zwar etliche Verbesserungen. Ein großer technologischer Sprung ist das neue Betriebssystem jedoch nicht.

Im Prinzip handelt es sich bei Windows 7 um ein verbessertes Vista. Speziell die Performance, einer der am heftigsten kritisierten Punkte bei Vista, hat Microsoft gesteigert.


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