Betriebssysteme: Windows

Windows 7 könnte bereits 2009 auf den Markt kommen

31. Oktober 2008, 6:10 Uhr | Bernd Reder

Anfang kommenden Jahres will Microsoft die erste Beta-Version des Vista-Nachfolgers Windows 7 herausbringen. Mittlerweile gibt es einige Indizien dafür, dass auch die finale Ausgabe des Betriebssystems bereits 2009 verfügbar sein wird – und nicht, wie ursprünglich geplant, erst 2010.

Wie bereits berichtet, hat Microsoft eine Pre-Beta-Ausgabe von Windows 7 unters Volk, besser gesagt die Entwickler-Gemeinde, gebracht. Vor allem in puncto Performance weist die Software im Vergleich zum ressourcenhungrigen und eher trägen Windows Vista deutliche Verbesserungen auf.

Auch Ärgernisse, wie etwa die allzu strikte User-Access-Control (UAC) von Vista, gehören bei Windows 7 der Vergangenheit an. Der Kern des neuen Betriebssystems entspricht allerdings dem von Windows Vista.


Ziemlich leer: Der Desktop von Windows 7 verzichtet auf die Sidebar von Windows Vista. Aktive Anwendungen werden unten in der Taskbar aufgelistet.

Der Marketingwirbel, den Microsoft um die Vorabversion von Windows 7 entfacht hat, nähren nun Gerüchte, der Konzern werde das Betriebssystem früher als geplant auf den Markt werden, nämlich bereits 2009 und nicht erst 2010, wie ursprünglich vorgesehen.

Windows 7 erfindet Rad nicht neu

Dafür sprechen mehrere Gründe: Zum einen die Tatsache, dass die Arbeiten an Windows 7 bereits relativ weit fortgeschritten sind. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Software, wie erwähnt, nicht von Grund auf neu designt wird, sondern auf Vista aufsetzt.

Zum anderen haben Computerhersteller wie Asus angekündigt, bereits in der zweiten Jahreshälfte 2009 Systeme mit Windows 7 auszuliefern. Dies sagte beispielsweise Jerry Shen, Geschäftsführer von Asus.

Die taiwanesische Firma will die neue Software auf Notebooks und Netbooks der Reihe EeePC packen.

Vista-Downgrades verfälschen Bilanz

Ein dritter Grund, der für einen vorgezogenen Start von Windows 7 spricht: Auch wenn Microsoft dies beharrlich abstreitet, erfüllt Vista nicht die hochgesteckten Erwartungen, die der Hersteller in das Betriebssystem setzte.

Bis Ende Juli verkaufte Microsoft weltweit 180 Millionen Vista-Lizenzen. Mittlerweile dürfte die Zahl bei mehr als 200 Millionen liegen.


Über "Device Stage" bindet Windows 7 Geräte wie Smartphones ein.

Was jedoch nicht aus diesen Daten hervorgeht, ist die Zahl der Downgrades von Vista auf XP: Führende Rechnerhersteller wie HP und Dell legen auf Wunsch – und gegen Aufpreis – einer Vista-Business-Version eine Downgrade-Version von Windows XP bei.

Die amerikanische Marktforschungsfirma Devil Mountain Software behauptet, dass 35 Prozent der Vista-Käufer zwischen März und August auf XP umgestellt hätten. Die Firma sammelt mithilfe ihres expo.performance.network Daten über den Einsatz von Windows.

Sollte Microsoft Windows 7 früher auf den Markt bringen, würde das mit Sicherheit diejenigen Privatanwender und Firmen zu einem Umstieg bewegen, die bislang noch lieber auf XP als Vista setzen.


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