Cloudblue hebt Channel in die Cloud-Welt

»Wir sind ein Start-up auf den Schultern eines Riesen«

5. August 2021, 8:09 Uhr | Martin Fryba
Mit Ausdauer und Leidensfähigkeit ins Ziel. Das ist im Rudersport nicht anders, als wenn sich ITK-Unternehmen zum vollautomatisierten Service-Provider weiterentwickeln wollen. Tom Schröder ist seit April 2021 DACH-Chef von Cloudblue.
© ICT CHANNEL/Fryba

Tom Schröder steuert Cloud-Reseller oder Distis so schnell durchs Ziel, wie zu seinen besten Zeiten als Deutscher Rudermeister. Werkzeuge des neuen DACH-Chefs von Cloudblue: Plattformen für Digitalmarktplätze und ein Ökosystem. Solange es Rübezahl gefällt, bleibt Schröder hartnäckig auf XaaS-Kurs.

Ein Start-up soll Cloudblue sein? Wo doch das Ökosystem bereits 80.000 Reseller zählt, 200 der, so die Selbstdarstellung, weltweit größten Cloud-Marktplätze für MSPs und Dienstleister betreibt, die gemeinsam über die Plattform dieses jungen Unternehmens schon mehr als 30 Millionen Enterprise-Abos verkauft haben und nun verwalten? Klares Jein!

Denn einerseits ist Cloudblue aus Ingram Micro heraus entstanden, weil der weltgrößte Distributor vor rund zehn Jahren die überragende Relevanz des digitalen Vertriebs von Software im SaaS-Bezug, IaaS, unzähligen Branchenlösungen und Spezialanwendungen erkannt hat und daraus den Schluss zog, dass der Channel Marktplätze und MSP-Modelle braucht. Rund eine halbe Milliarde Dollar investierte Ingram Micro im vergangenen Jahrzehnt in den Aufbau einer Plattformökonomie, soviel, wie kein anderer Distributor. Eigene Markplätze so aufzubauen,  dass Reseller Dienste für Kunden beziehen, sie verwalten und konsolidiert abrechnen können, wurde zunächst in den Landesgesellschaften von Ingram Micro aufgebaut.

Blaupause für alle
Und andererseits ist Cloudblue jetzt der Vermarkter einer in vielen Jahren erarbeiteten Blaupause für den Aufbau solcher komplexen Digitalmarktplätze, die dem Channel offeriert werden. Und zwar Resellern, die mit einem wenig überfrachteten Marktplatz endlich in den Cloud-Vertrieb einsteigen wollen. Systemhäusern und MSPs, die die Verwaltung und Administration eines ausgefeilten Marktplatzes und wachsenden Portfolios lieber Spezialisten anvertrauen. Unternehmen, die im digitalen Vertrieb schon gut unterwegs sind, aber die vollständige Plattform On-Premise im eigenen Haus betreiben wollen, wie beispielsweise Telcos. Cloudblue hat also als Tochterunternehmen eine längere Historie im Ingram-Micro-Konzern und – wie man hofft - noch eine große Zukunft vor sich. „Wir sind ein Start-up auf den Schultern eines Riesen", sagt Tom Schröder sehr treffend.

Bei allem gemeinsamen Ziel, Resellern bei der Transformation  ihres Geschäfts vom Projekt- und Produktbusiness zum IT-Provider erfolgreich zu unterstützen, prallen eben auch zwei Kulturen aufeinander: Broadline-Distribution, noch immer stark im transaktionalen IT-Handelsgeschäft verhaftet, auch wenn dazu schon länger auch „Solutions“ zählen. Und die jungen Wilden aus der Plattformökonomie: Software- und Schnittstellenspezialisten, bisweilen Nerds, denen keine B2B-Herstellerlösung zu komplex ist, um sie nicht im  Digitalmarktplatz integrieren zu können und „consumptional“ zu machen. Das X im XaaS steht für das Channel-Geschäftsmodell „Alles-als-Service-Provider“ – und zwar „innerhalb eines halben Jahres“, wenn es nach dem neuen DACH-Chef von Cloudblue, Tom Schröder, geht.

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