Größte Übernahme in der Firmengeschichte von Xing

Xing übernimmt IT-Jobplattform Honeypot

9. April 2019, 10:16 Uhr | Michaela Wurm
Xing-CEO Thomas Vollmoeller
© Xing

Der Betreiber des Karriere-Netzwerks Xing kauft zu. Mit dem Erwerb von Honeypot, einer Jobplattform für IT-Fachkräfte, soll sich Xing SE zum Anbieter von »New Work« weiterentwickeln.

Das Karriere-Netzwerk Xing soll sich nach den Vorstellungen seines Managements zu einer IT-Jobvermittlung weiterentwickeln. Vor kurzem hatte das Unternehmen bereits die geplante Umbenennung von Xing SE in New Work SE bekannt gegeben (CRN berichtete). Auch die jetzt angekündigte Übernahme von Honeypot ist ein konsequenter Schritt auf diesem Weg. Zu einem Basispreis von 22 Millionen Euro erwirbt Xing die Jobplattform für IT-Experten mit Sitz in Berlin. Bei Erreichung ambitionierter operativer Ziele innerhalb der nächsten drei Jahre erhöht sich der Preis um Earn-out-Zahlungen in Höhe von bis zu 35 Millionen Euro. Das ist die bisher größte Übernahme in der Firmengeschichte und laut Xing »ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung der Unternehmensvision, die Zukunft der Arbeitswelt zu einer besseren, menschlicheren zu machen«.

Daneben möchte Xing aber auch von dem Fachkräftemangel profitieren, der sich mit der Digitalisierung und den Umbrüchen in der Arbeitswelt noch verschärfen wird. 2018 gab es dem Branchenverband Bitkom zufolge in Deutschland 82.000 unbesetzte Stellen im IT-Bereich. Das Kräfteverhältnis zwischen Bewerbern und Arbeitgebern wandelt sich, Firmen müssen heute um die besten Köpfe konkurrieren, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen.

Honeypot dreht deshalb das klassische Prinzip des Jobmarktplatzes um: Firmen bewerben sich bei Fachkräften nach vorgegebenen Regeln, um den Prozess effizient und transparent zu gestalten. So müssen sie beispielsweise Informationen wie zu erwartendes Gehalt und inhaltliche Anforderungen wie Programmiersprachen direkt bei der Kontaktaufnahme angeben. Entwickler werden vor Freischaltung der Profile einem kurzen fachlichen Check unterzogen und können ihre Präferenzen zu Programmiersprachen, Gehaltserwartungen und Arbeitsstandort angeben.

Honeypot beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter. Auf der Plattform sind rund 100.000 Talente sowie über 1.500 Unternehmen angemeldet. Damit ist Honeypot der nach eigenen Angaben führende tech-fokussierte Jobmarktplatz im deutschsprachigen Raum und den Niederlanden. Das Unternehmen will zügig weiter espandieren und weitere internationale Märkte erschließen. Mit der Akquisition kann Xing seine internationale Präsenz außerhalb der DACH-Region stärken und seine strategische Weiterentwicklung in Richtung »New Work« vorantreiben, wie Xing-CEO Thomas Vollmoeller betont: »Mit der Übernahme wächst unser Produktangebot um einen weiteren echten New Work Anbieter. Honeypot stellt die Kandidaten in den Fokus und ermöglicht ihnen, den Job zu finden, der zu ihren individuellen Präferenzen passt.« Der Erwerb von Honeypot sei ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Mit Tochterunternehmen und Marken wie Kununu oder Hallo Freelancer sei Xing längst mehr als das reine Netzwerk. »New Work bildet die Klammer um all unsere Unternehmensaktivitäten«, so Vollmoeller.


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