Abschied von UMTS

3G-Netze werden abgeschaltet

19. Mai 2021, 10:15 Uhr | Lars Bube
© Holger T.K. - AdobeStock

Im Juni ziehen Vodafone und die Telekom dem 3G-Mobilfunknetz den Stecker, zum Jahresende folgt dann auch Telefónica O2. Um Probleme zu vermeiden, sollten Smartphones, IoT- und M2M-Systeme bis dahin entsprechend aufgerüstet werden.

Der Abschied vom Mobilfunkstandard 3G steht unmittelbar bevor. Ende Juni wollen die Deutsche Telekom und Vodafone ihre entsprechenden Antennen und Netze komplett abschalten, Telefónica (O2) lässt sich noch bis zum Jahreswechsel damit Zeit. Nötig wird die Abschaltung vor allem, weil die Frequenzen für die Nachfolger 4G (LTE) und 5G gebraucht werden. Zudem ist die Nutzerzahl in den letzten Jahren überschaubar geworden und wird mit der Einführung von 5G weiter sinken. Dennoch gibt es noch immer sowohl aktive Smartphones als auch industrielle M2M-Systeme, die sich über UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) verbinden. Bei Vodafone waren beispielsweise Ende letzten Jahres noch rund zwei Prozent der Mobilfunkkunden ausschließlich über UMTS mit dem mobilen Internet verbunden. Sie sollten sich also spätestens jetzt ernsthafte Gedanken über ihre Optionen machen, insbesondere wenn es sich um Industriebetriebe mit M2M- und IoT-Komponenten wie vernetzte Maschinen, Edge-Systemen oder Remote-Sensoren handelt, die noch per 3G funken.

Denn nur in wenigen Fällen liegt die Einschränkung auf 3G alleine im Vertrag begründet, sodass der Wechsel auf 4G meist mit einem einfachen Anruf beim Provider schnell umgesetzt werden kann. Bei einigen älteren Prepaid-Tarifen ist dafür allerdings auch ein Austausch der SIM-Karte notwendig. Meist ist es jedoch die Hardware, die lediglich mit UMTS-Geschwindigkeit funken kann. Dann bleibt den Betroffenen nur ein Neukauf. Wer sich nicht sicher ist, ob sich das eigene Smartphone auch schon mit dem schnelleren LTE-Netz verbinden kann, findet die entsprechenden Informationen entweder direkt beim Hersteller oder kann extra dafür bereitgestellte Online-Tools von Telekom und Vodafone nutzen. Sollte das Gerät noch nicht 4G kompatibel sein, ist der Hardware-Wechsel, abgesehen vielleicht von der emotionalen Bindung an das alte Gerät und seine Benutzerführung, vergleichsweise einfach und günstig zu bewerkstelligen. Einstiegsgeräte sind schon für weniger als 100 Euro zu haben, wertvolle Hilfestellung bei der Kaufentscheidung bietet unsere Partnerzeitschrift Connect (Kauftipps: Smartphones bis 100 Euro).

Wichtig ist auch zu wissen, dass auch nach der Abschaltung des 3G-Netzes der Vorgänger 2G bei allen drei TK-Konzernen weiter in Betrieb bleibt. Wer also ein völlig veraltetes Gerät ohne smarte Funktionen und datenintensive Internetdienste einsetzt, oder mit seinem Alt-Smartphone lediglich klassische Funktionen wie Telefonie und SMS nutzt, kann dies problemlos auch weiterhin tun. Gleiches gilt auch für die nicht-LTE-fähigen Geräte. Dank einer fast 100-prozentigen Netzabdeckung mit 2G sollte das selbst in ländlichen Gebieten wie gehabt weiter funktionieren.

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