Kundenabwerbung und weitere Retail Stores

Apple forciert den Direktvertrieb

22. September 2009, 10:01 Uhr | Joachim Gartz
Für den zukünftigen Apple Store Standort Frankfurt sucht Apple derzeit einen »Store Manager mit Visionen«.

Es ist ein völlig normaler Vorgang, dass man sich als Kunde nach dem Kauf eines Produkts beim Hersteller registriert. Apple geht neuerdings jedoch einen Schritt weiter und lenkt Fachhandels-Kunden direkt auf seinen Online Store.

Apple betreibt neuerdings Lead Generierung auf umgekehrtem Weg. Im Idealfall sollte der Hersteller seinen Channelpartnern Kunden vermitteln. Weniger schön ist es allerdings, wenn ein Hersteller Kunden, die ein Produkt beim Fachhandel erworben haben, dazu ermuntert, den nächsten Kauf doch bitteschön bei Apple direkt zu tätigen. digital living liegt ein Dokument vor, dass neuerdings Kunden erhalten, die bei einem Apple-Fachhändler einen Computer gekauft haben.

Es handelt sich dabei um einen Fragebogen in dem insgesamt 11 Kombinationen von vier Lieferoptionen für einen Rechner vom Kunden bewertet werden sollen. In der Einleitung zum Fragebogen heißt es: »Sie haben Ihren Rechner beim Händler XY gekauft (Name des Händlers liegt digital living vor). Wählen Sie bitte Optionen (…) wenn Sie den Kauf eines Computers im Apple Online Store oder bei Apple Telesales in Erwägung ziehen würden«.

Mit anderen Worten: Lieber Kunde diesmal hast Du zwar noch bei einem Fachhändler gekauft, aber entscheide Dich doch bitteschön bei Deinem nächsten Kauf dazu, lieber direkt bei Apple einzukaufen. Neben der Stärkung des Direktvertriebs durch den weiteren Ausbau der Apple Retail Stores - für den zukünftigen Standort Frankfurt wird derzeit ein »Store Manager mit Visionen« gesucht - macht sich Apple mit dieser Form von Kundenabwerbung keine Freunde in seinem fragilen Fachhandelsnetz.

»Ein Registrierung beim Hersteller ist ein normaler Vorgang, dass Fachhandels-Kunden von Apple auf diese Weise angesprochen werden mit dem offensichtlichen Ziel, dem Fachhandel Kunden wegzunehmen ist allerdings neu«, so Reinhard Weidinger, Geschäftsführer von Intime in München gegenüber digital living.


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