Abschied von Samsung und Qualcomm

Apple plant eigene Displays und Modems

16. Januar 2023, 17:17 Uhr | Lars Bube
© Apple

Statt sie weiterhin von Zulieferern wie Mitbewerber Samsung einzukaufen, will Apple wichtige Komponenten wie die Displays und Funk-Chips für das iPhone und die Watch künftig selbst entwickeln und fertigen lassen.

Apple vertieft seine Strategie, wichtige Komponenten seiner Produkte selbst zu entwickeln. Nach dem Erfolg der eigenen SoCs und CPUs sollen laut Insidern als nächstes Chips für 5G, Bluetooth und WLAN sowie Displays verstärkt aus dem eigenen Hause kommen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, arbeitet der Hersteller dafür aktuell unter anderem an entsprechenden MicroLED-Displays. Diese könnten demnach schon in der nächsten Generation der Apple Watch zum Einsatz kommen und später auch die bislang vor allem von Samsung und LG stammenden OLED-Bildschirme der iPhones ersetzen. Für Apple hätte dieser Schritt gleich mehrere Vorteile: Allen voran steht hier die Unabhängigkeit von den Zulieferern, die sich neben Preis und Logistik auch wesentlich auf das Design und Technologie auswirkt. Hinzu kommt, dass die MicroLED-Panels etwas günstiger sind, aber dennoch als sehr farb- und kontraststark gelten.

Und auch im Chip-Bereich arbeitet Apple offenbar bereits an weiteren Eigenentwicklungen. Hier soll es laut einem weiteren Bloomberg-Bericht vor allem um die Chips für die Mobilfunk- und drahtlosen Verbindungen per 5G, Bluetooth und WLAN gehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die 2019 für eine Milliarde US-Dollar von Intel übernommene Modem-Sparte. Dem Bericht zufolge könnte die 2025er-Generation des iPhones als erste auf breiter Front damit ausgestattet werden. Eigentlich hatte Apple geplant, bereits in diesem Jahr seine 5G-Modems selbst herzustellen und sich so nach mehreren Patentstreits von Qualcomm zu lösen. War der Chip-Hersteller in seiner Planung ursprünglich davon ausgegangen, nur noch die entsprechenden Komponenten für 20 Prozent der in diesem Jahr kommenden iPhone-Modelle zu liefern, wurde diese Erwartung inzwischen deutlich nach oben korrigiert. Qualcomm rechnet nun damit, 2023 noch den Großteil der iPhones zu bestücken und erst im Laufe der nächsten beiden Jahre allmählich von Apples eigenen Chips abgelöst zu werden. Ähnlich sind die Aussichten bei Broadcom, das bislang die Mehrheit der Bluetooth- und WLAN-Module für iPhone und Watch liefert.


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