Bessere Kameras, schnellere Chips

Apple stellt das iPhone 13 vor – und geht auf Nummer sicher

15. September 2021, 7:09 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Diana Künstler
Auf dem Bildschirm eines Geräts in La Habra, Kalifornien, stellt Apple-CEO Tim Cook während einer virtuellen Veranstaltung zur Ankündigung neuer Apple-Produkte die neuen iPhone 13-Smartphones vor.
© Jae C. Hong/AP/dpa

Apple setzt bei seinen neuen iPhones auf bessere Kameras und schnellere Chips. Beim Erscheinungsbild gibt es in diesem Jahr dagegen keine großen Veränderungen – das am Dienstag vorgestellte iPhone 13 behält das Design der aktuellen Generation mit eckigen Kanten. Wird das den Kunden ausreichen?

Apple geht bei seinen neuen iPhones den bewährten Weg: Die Leistung neuer Chips wird genutzt, damit Nutzer bessere Fotos und Videos machen können. Und das zum wichtigen Weihnachtsgeschäft. Das am Dienstag vorgestellte iPhone 13 behielt das Design der aktuellen Generation mit eckigen Kanten. Die auffälligste äußerliche Änderung neben neuen Farben ist, dass die Lücke am oberen Bildschirmrand für Kameras und Sensoren zur Gesichtserkennung um 20 Prozent verkleinert wurde.

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Apple iPhone 13
Das TrueDepth Kamerasystem wurde überarbeitet und bietet mehr Platz für das Display. Die Rückkamera des Zwei-Kamera-Systems wurde neu designt, mit diagonal angeordneten Objektiven.
© Apple

Unter der Haube gibt es aber einige Neuerungen. So werden die neuen iPhones von einem neuen Chip aus eigener Entwicklung angetrieben, dem A15 Bionic. Apple selbst spricht vom leistungsstärksten Prozessor-System in einem Smartphone. Die Rechenkraft wird unter anderem eingesetzt, um die Nachtaufnahmen der aufgerüsteten Kameras zu verbessern.

Außerdem gibt es auf den neuen Geräten einen „Cinematic“-Videomodus, bei dem die Software automatisch je nach Geschehen auf verschiedene Ebenen im Bild fokussiert. Dreht sich etwa die Person im Vordergrund nach hinten um, wird das Objektiv auf den Hintergrund scharfgestellt, in dessen Richtung sie blickt. Apple zeigte sich überzeugt, mit solchen smarten Funktionen auch das Filmgeschäft verändern zu können.

Passend dazu wurden auch die Displays überholt. Unter anderem unterstützt das teure iPhone Pro nun auch – wie bereits diverse Konkurrenz-Smartphones – Bildwiederholungsraten von bis zu 120 Hertz. Erzrivale Samsung konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen und verwies in einem Tweet darauf, dass man dies schon seit einiger Zeit draufhabe. Apple will zugleich auf die stromhungrigen 120 Hz nur dann kommen, wenn sie für besonders dynamisch Szenen gebraucht werden.

Angesichts besserer Kameras und entsprechend größerer Dateien bekommen die Telefone mehr Speicher. In der Basis-Version hat das iPhone 13 nun mindestens 128 Gigabyte an Bord, das Pro-Modell bis zu 1 Terabyte. Es gibt auch ein iPhone 13 mini – während zeitweise spekuliert wurde, Apple wolle das kleinere Modell abschaffen, da die Verkäufe unter den Erwartungen geblieben seien.

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Mit einem attraktiven Produkt ins wichtige Weihnachtsgeschäft

Apple iPhone 13
Mit 1,9 µm Pixeln hat die neue Weitwinkelkamera den größten Sensor, den es je auf einem iPhone gab.
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Jede neue iPhone-Generation ist extrem wichtig für Apple. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt des Konzerns – und auch die Basis für das Geschäft mit anderen Geräten wie die Computer-Uhr Apple Watch oder den AirPods-Ohrhörern. Branchenanalysten sahen keine Probleme für Apple nach der Vorstellung der neuen Modelle. „Aus unserer Sicht gab es keine revolutionären Ankündigungen“, stellte Analyst Harsh Kumar von der Investmentbank Papier Sandler zwar fest. Er rechnet aber damit, dass die Nachfrage unter anderem dank der Prämien für alte Geräte hoch bleibe.

Im vergangenen Jahr machte Apple mit dem iPhone 12 einen großen Schritt mit neuem Design und der Unterstützung des superschnellen 5G-Datenfunks. Die neue Generation sei kein erhebliches Update im Vergleich zum Vorjahres-iPhone, schrieb Analyst Amit Daryanani von der Finanzfirma Evercore. Aber die verbesserten Funktionen „werden es zu einem attraktiven Produkt für die mehr als 900 Millionen iPhone-Nutzer machen, die sich nicht das iPhone 12 gekauft haben“.

Während mehr als 80 Prozent der weltweit verkauften Smartphones mit dem Google-System Android laufen, hat sich Apple einen lukrativen Platz im Rest des Marktes erkämpft. Francisco Jeronimo von der Analysefirma IDC verwies darauf, das Apple mit dem iPhone einen Marktanteil von gut 70 Prozent bei Premium-Smartphones zum Preis über 800 Dollar halte – und die Zahl verkaufter Geräte im ersten Halbjahr um gut ein Drittel gestiegen sei.

Im Weihnachtsquartal werden traditionell die meisten iPhones verkauft – und Apple verdrängte zuletzt immer wieder Marktführer Samsung vom ersten Platz. Das iPhone brachte früher bis zu zwei Drittel des Geschäfts des Konzerns ein. Zuletzt sank sein Umsatzanteil aber unter 50 Prozent, unter anderem da in der Corona-Pandemie auch Mac-Computer und iPad-Tablets deutlich populärer wurden. Apple erneuert nun auch das iPad und das kleinere iPad mini.

Apple Watch und Fintess+

Apple Watch Series 7
Das Display der Apple Watch Series 7 ist laut Hersteller fast 20 Prozent größer als das der Apple Watch Series 6 und mehr als 50 Prozent größer als das der Apple Watch Series 3. Die neue Series hat eine optimierte Benutzeroberfläche, die einfacher zu lesen und zu bedienen sein soll als die bisherigen.
© Apple

Die Computer-Uhr Apple Watch bekommt in der am Dienstag vorgestellten neuen Generation Series 7 ein etwas größeres Display. Da der Rahmen um den Bildschirm dünner gemacht wurde, ist das Gehäuse nur ein wenig größer als beim Vorgänger-Modell. Mit mehr Platz lässt Apple nun zum Beispiel erstmals auf einer kleinen Tastatur auf dem Display tippen.

Vor dem Online-Event war spekuliert worden, dass Apple das Design der Computer-Uhr radikal ändern wolle. Es hieß, sie solle statt der bisher abgerundeten Ränder kantiger daherkommen. Doch während das Display tatsächlich wie zuvor berichtet größer wurde, behielt die Uhr ihre charakteristische Form.

Zum Ausbau des Dienste-Geschäfts führt Apple sein Trainings-Abo Fitness+ in weiteren Ländern ein – darunter demnächst auch in Deutschland.


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