Fachhändler werden benachteiligt

Apple-Vertriebspraktiken sorgen für Unmut im Channel

24. September 2009, 9:30 Uhr | Joachim Gartz
Neben Rechnern und iPods laufen auch die Software-Produkte von Apple sehr gut. Mit der Verfügbarkeit im Fachhandel hapert es allerdings zuweilen.

Auf den Beitrag »Apple nimmt Partnern Kunden weg« haben CRN/digital living zahlreiche Leserbriefe erreicht, in denen Fachhändler ihr tägliches Leid mit Apple klagen.

Den Bericht über Apples fragwürdige Vertriebspraktiken haben zahlreiche Leser nicht nur bestätigt sondern noch weitere Vertriebs-Sünden von Apple beklagt. Die Firma mit dem sympathischen Apfel-Logo nehme ihren Partnern nicht nur Kunden weg, sondern benachteilige Fachhändler auch bei der Verfügbarkeit von Produkten, schreibt ein Apple-Partner, der anonym bleiben möchte:

»Wenn Sie bei uns einen iPod bestellen, bekommen wir die neue Serie vielleicht in zwei bis drei Wochen, aber der AppleStore wird bevorzugt beliefert und hat meist auch schon die neusten Modelle. Die Fachhändler sollen Kunden gewinnen, damit Apple Sie dann selbst bedienen kann.«

Für großen Unmut im Apple-Channel sorgt auch der so genannte »Edu-Kanal«, in dem Apple Studenten besonders günstige Angebote unterbreitet:

»Der Edu-Kanal ist so von Apple abgeschottet, dass die Studenten viel, viel bessere Konditionen bekommen als die eigentlichen Händler, Das bedeutet, der Händler legt beim EDU-Geschäft mehr als drauf. Wenn es dann wieder schlecht läuft, erinnert sich Apple an seine Fachhändler und macht Unterstützungsprogramme oder oder oder…«

Apple baut indes sein Retail Store Geschäft auf Kosten der Partner weiter aus. Neben firmeneigenen Stores in München und Hamburg soll schon bald in Frankfurt der nächste Mac-Konsumtempel seine Pforten öffnen, für den derzeit ein »Store Manager mit Visionen« gesucht wird. Weitere Stützpunkte in deutschen Großstädten werden folgen. Weltweit betreibt Apple derzeit rund 250 eigene Stores. In München, wo Apple seinen ersten deutschten Store eröffnete, musste zwar bisher kein anderer Apple-Händler sein Geschäft aufgeben, doch in punkto Ladenfläche, Anzahl der Mitarbeiter, Produktverfügbarkeit und Service können lokale Händler kaum mit den großen Apple Stores mithalten.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+