iPad-Funktionen reichen wohl als Netbook-Ersatz aus

Apples Stern steigt, Microsofts sinkt

21. Juni 2010, 10:20 Uhr | Werner Veith
Apple hat Microsoft bei der Marktkapitalisierung überholt. (Quelle: Fotolia, Daniel Nimmervoll)

Apple hat nun eine höhere Marktkapitalisierung hat als Microsoft. Mit dazu tragen der Erfolg des iPhones und des iPads bei. Letzteres entpuppt sich als harte Konkurrenz für Netbooks.

Derzeit schwimmt Apple auf der Welle des Erfolgs. Das iPad hat einen fulminanten Auftakt hingelegt und alles fiebert dem Start des »iPhone 4« entgegen. Nachdem Apple in den 90-ziger Jahren in der Bedeutungslosigkeit versunken ist, legt es in diesem Jahrzehnt eine fast unglaubliche Aufholjagd hin. Die Experton Group stellt fest, dass Apple gegenüber Microsoft in den letzten fünf Jahren eine Wertsteigerung von 600 Prozent erreicht hat. Dies führt nun dazu, dass Apple mehr Wert ist als Microsoft. So hat das Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 230,68 Milliarden Dollar (Stand 11. Jun 2010). Microsoft muss sich mit 224,88 Milliarden Dollar begnügen.

Diese Entwicklung drückt sich auch in Bewertungen von Bankhäusern aus. So hat laut Experton die Bank of America Merill Lynch die Zielwerte für Apple hochgesetzt. Sie soll davon ausgehen, dass der Markt noch Platz hat viel mehr iPhones. Umgekehrt senkt laut Experton die Barclays Capital die Zielwerte für Microsoft. Deren Begründung soll sein, dass die mobile Software-Strategie die Bank nicht überzeuge.

Eigentlich ist das iPad keine Konkurrenz für Netbooks. Die Konzeption ist eine andere. Experton weist nun darauf hin, dass das iPad die Netbook-Zahlen überholt hat.

Dabei scheint das iPad mit E-Mails, Internet und SMS einen Bereich abzudecken, der für viele ausreicht. Sie benötigen demnach kein vollwertiges Netbook. Auch scheinen Leute davon auszugehen, dass fehlende Apps für einen Netbook-Ersatz nachkommen.

Außerdem gibt es für die Analysten drei Phänomene, die die Unterschiede zwischen iPad und Netbooks nicht mehr so wichtig erscheinen lassen. Für das iPad gibt es eine wachsende Zahl an Applikationen. Es wird mehr auf drahtlose Kommunikation gesetzt und Cloud-Computing nimmt zu.

Zwar fehlt dem iPad die Telefonie-Funktion. Doch mit einer 3G-Anbindung lassen sich auch über das iPad SMS verschicken. Dazu passt, dass jüngere Generationen mehr SMS schreiben als über Smartphones telefonieren.


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