Bio-Engineering

Chip-Implantat mit integriertem Impfpass

28. Dezember 2021, 10:01 Uhr | Lars Bube
© DSruptive Subdermals

Während sich einige Impfgegner vor Mikrochips im Serum fürchten, lassen sich Tausende Schweden freiwillig chippen. Mit den Implantaten können sie sich identifizieren, Türen öffnen und jetzt auch ihren Impfstatus nachweisen.

Seit vor einem Jahr die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 auf den Markt kamen, hält sich unter Verschwörungstheoretikern im Netz hartnäckig die Befürchtung, dass darin Mikrochips enthalten sein könnten. In Schweden hat genau dieser Gedanke die Entwickler eines Start-Ups jetzt zu einer praktischen Idee inspiriert, die den Umgang mit der Pandemie und die notwendigen Kontrollen erheblich erleichtern kann. Das auf Chip-Implantate spezialisierte Unternehmen Dsruptive Subdermals, das bereits diverse Lösungen für den Healthcare- und Security-Bereich im Angebot hat, ermöglicht jetzt auch die Speicherung des europäischen Covid-Impfnachweises sowie offizieller Testergebnisse als pdf auf seinen Mini-Sendern unter der Haut. Damit können die Träger jederzeit bequem ihren Test- und Impfstatus nachweisen, selbst in sensiblen Bereichen wie Kliniken, in denen die Nutzung von Smartphones verboten ist, oder wenn sie selbst kein entsprechendes Gerät besitzen oder mit sich führen wollen.

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DSruptive Subdermals Implantat
Die Implantate von DSruptive Subdermals sind nur runs 14x2 Millimeter groß und können für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden.
© DSruptive Subdermals

Firmenchef Hanens Sjöblad ließ es sich nicht nehmen, als erster vor Pressevertretern seinen bereits seit mehreren Jahren implantierten Chip per Software-Update mit der neuen Funktion aufzurüsten. Sorgen bezüglich des Datenschutzes, etwa durch das Auslesen der Informationen durch Unberechtigte, haben die Nutzer seinen Ausführungen zufolge dabei nicht zu befürchten. Denn die unter der Haut liegenden Implantate auf NFC-Basis lassen sich nur aus nächster Nähe auslesen und bieten selbst keinerlei Aufzeichnungs- oder Tracking-Funktion. Eine integrierte Status-LED zeigt dem Träger zudem an, wenn sich ein Lesegerät in der Nähe befindet und wenn Daten ausgelesen werden. Darüber hinaus setzt das Unternehmen nach eigenem Bekunden zu 100 Prozent auf Freiwilligkeit bei den Trägern. Sjöblad verspricht, sein Unternehmen werde die Lieferung verweigern, sollten die Lösungen irgendwo als Zwang oder Pflicht eingesetzt werden, etwa in Gefängnissen. Ein heimliches Einsetzen sei nicht möglich, da die rund 16x2 Millimeter großen Chips unter der Haut gut sicht- und fühlbar sind. Auch ließen sie sich auf Wunsch relativ leicht wieder entfernen.

Nach Angaben seines Unternehmens tragen in Schweden bereits mehrere Tausend Bürger entsprechende Chips unter der Haut, mit denen sie beispielsweise ihre Zugangsberechtigung für besonders gesicherte Gebäude und Bereiche in Unternehmen und Behörden nachweisen können oder wichtige Gesundheitsdaten für Arztbesuche oder Notfälle bereithalten. Die Implantate kosten zwar mit rund 100 Euro etwas mehr als klassische Systeme wie Zugangskarten, sind aber sicherer und haltbarer. Da sie dank der NFC-Technologie keine eigene Batterie brauchen, sollen sie bis zu 50 Jahre funktionieren, ein versehentlicher Verlust kann nahezu ausgeschlossen werden. Bei Bedarf können sie jederzeit mit Updates versehen werden, ohne sie dazu entfernen zu müssen.


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