Flaggschiffe mit klaren Schwächen

Das bringen Samsungs Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra

15. Januar 2021, 9:13 Uhr | Lars Bube
© Samsung

Bei seinen neuen Galaxy-Topmodellen S21, S21+ und S21 Ultra setzt Samsung auf eine überraschende Kombination aus Fortschritt und Verzicht. So bekommt der iPhone-Konkurrent zwar mehr Rechenleistung, verliert aber gleichzeitig Display-Auflösung den microSD-Slot zur Speichererweiterung.

Dass Smartphone-Marktführer Samsung in diesem Jahr offenbar einiges anders machen will, zeigte sich bereits an der Wahl des Termins für die Vorstellung seiner neuen Topmodelle. Hatten Mitbewerber wie Apple zuletzt wegen Lieferschwierigkeiten bei Komponenten ihre Launch-Events im Kalender nach hinten verschoben, geht Samsung den entgegengesetzten Weg. Statt wie sonst im Februar den Neuheiten-Reigen in den Smartphone-Oberklasse zu eröffnen, war es nun schon rund einen Monat früher soweit. Parallel zum Ende der virtuellen CES wurden das Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra sowie passendes Zubehör in Form der neuen Galaxy Buds Pro vorgestellt. Vorbestellungen sind ab sofort möglich, die Auslieferung soll schon ab Ende Januar erfolgen.

Auf den ersten Blick lesen sich die Spezifikationen sehr gut. Alle Modelle kommen mit einem hochwertigen »DynamicAMOLED 2x«-Display im Format 20:9 mit HDR10+-Support, verbesserten Kameras mit 8K-Videoaufzeichnung, Dual-Sim mit eSIM, Stereo-Lautsprechern von AKG und sind nach IP68 vor Staub und Wasser geschützt. Über den USB-C-Port können sie per Quick Charge 3.0 mit 25 Watt betankt werden, darüber hinaus können sie auch drahtlos geladen werden (15 Watt) und andere Geräte wie Smartwatches per Wireless Power Share mit neuer Energie versorgen. Neben den drahtlosen Kommunikationsmöglichkeiten per Bluetooth und NFC unterstützen sie auch schon 5G und WLAN 6. Bei der Software kommen derzeit Android 11.0, Samsung One UI 3.1 und Knox 3.7 zum Einsatz. Das neue Design mit einer in die Gehäuseseite übergehenden Kameraeinfassung ist gefällig.

Wer sich die neue Galaxy-Generation holen will, sollte sich von diesen Specs und Samsungs hohem Tempo allerdings nicht blindlings mitreißen lassen, sondern sich lieber vorher genau informieren. Denn nicht nur bei der Vorstellung geht Samsung damit neue Wege, die nicht jedem Stammkunden gefallen dürften, wie sich umgehend in den Diskussionen nach der Präsentation zeigte. Am Ende war damit wohl auch das auf der Einladung vorgegebene vollmundige Versprechen »Welcome to the Everyday Epic« vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Zwar bieten die neuen Flaggschiffe tatsächlich einige spannende Weiterentwicklungen und sogar so manche Überraschung, darunter allerdings auch einige epische Enttäuschungen.

Die größte davon ist für die meisten Nutzer sicherlich, dass Samsung sich mit der Galaxy-S21-Generation vom MicroSD-Slot verabschiedet. Wer mehr Speicher will, muss also künftig auch bei Samsung am besten gleich von Anfang an einen Aufpreis zahlen, oder andernfalls eben mit dem Risiko leben, bei erst später festgestellter Speicherknappheit gleich ein ganz neues Gerät kaufen zu müssen. Damit wird einer der größten Vorteile der Android-Welt gegenüber den Apple-Geräten ohne Not aufgegeben. Und das ausgerechnet vom Marktführer, der es zudem bisher in vorbildlicher Weise immer wieder geschafft hatte, sowohl eine Speichererweiterung als auch eine zweite SIM-Karte zu erlauben.

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