Konsolidierungsdruck und Chipkrise

Der Smartphone-Markt wächst – aber nicht für alle

7. Juni 2021, 11:22 Uhr | Lars Bube
© dusanpetkovic1 - AdobeStock

Im ersten Quartal wurden 26 Prozent mehr Smartphones an Endkunden verkauft, als noch im Vorjahr. Während die fünf größten Hersteller stark von diesem Boom profitierten, musste der Rest Absatzverluste verbuchen.

Der Corona-Boom im Smartphone-Markt hält weiter an. Den aktuellen Zahlen von Gartner zufolge wurden im ersten Quartal 2021 weltweit 26 Prozent mehr Smartphones an Endkunden verkauft, als voriges Jahr. Neben der gesteigerten Nachfrage durch mobiles Arbeiten und Lernen sehen die Marktforscher auch in der wachsenden Konsumlaune und der Wiedereröffnung des lokalen Handels einen Grund für das anhaltend starke Absatzwachstum. »Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, dass die Vergleichsbasis 2020 auch niedriger ist als 2019. Das erklärt das zweistellige Wachstum«, schränkt Anshul Gupta, Senior Research Director bei Gartner, ein.

Die größten Profiteure des Wachstums sind die fünf führenden Hersteller. Spitzenreiter Samsung konnte demnach, vor allem dank der Einführung neuer Modelle im unteren Preissegment, im Q1 76,6 Millionen Smartphones absetzen, knapp 39 Prozent mehr als 2020. Damit beliefert Samsung derzeit wieder mehr als 20 Prozent des Marktes. Apple profitierte weiterhin von der starken Nachfrage der ersten iPhone-Generation mit 5G und konnte 58,6 Millionen Geräte verkaufen. Damit musste der Hersteller zwar auch im Consumer-Markt die aufgrund der verspäteten Einführung der iPhone-12-Modelle kurzzeitig eroberte Krone wieder zurückgeben, konnte seine Verkaufszahlen aber um 43 Prozent steigern. Dennoch sinkt der Abstand zu den Verfolgern deutlich weiter. Mit einem Zuwachs um rund 65 Prozent kam der Drittplatzierte Xiaomi auf insgesamt 48,9 an Consumer verkaufte Smartphones. Der chinesische Anbieter erobert unter Hochdruck neue Märkte wie Deutschland und schafft es mit seinem Portfolio besonders erfolgreich, die von Huawei hinterlassene Lücke für sich zu nutzen. Das größte Absatzwachstum im Feld konnte mit über 73 Prozent jedoch Vivo für sich verbuchen und mit 38,7 Millionen Verkäufen denkbar knapp an Oppo vorbeiziehen. Dessen Absatz stieg um 60 Prozent auf knapp 38,4 Millionen Geräte.

Während die Top-Hersteller damit alle kräftig zulegen konnten, verlor der Rest des Feldes zusammengenommen fast 10 Prozent seiner Verkäufe und konnte nur noch 116,8 Millionen Smartphones verkaufen, was auf eine fortschreitende Konsolidierung hindeutet. Die Chip-Knappheit spielt laut Gartner im Smartphone-Segment – zumindest bisher – noch keine nennenswerte Rolle. »Dies könnte sich jedoch in den kommenden Quartalen ändern und zu einem Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises von Smartphones weltweit führen«, prognostizieren die Analysten.

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