Voice over IP im Packeis

Der südlichste Callserver der Welt steht in der Antarktis

26. Mai 2009, 17:27 Uhr | Bernd Reder
Die Alfred-Neumayer-III-Station in der Antarktis ist über ein Omni-PCX-Enterprise-Gateway mit dem IP-Netz des Alfred-Wegener-Instituts gekoppelt.

Nextira One hat die deutsche Antarktis-Forschungsstation »Neumayer III« mit einem IP-Media-Gateway der Reihe »Omni PCX Enterprise« von Alcatel-Lucent ausgestattet. Das Gerät ist somit der südlichste Callserver der Welt.

Die Forscher telefonieren in der mit VoIP-WLAN-Geräten.
Die Forscher telefonieren in der mit VoIP-WLAN-Geräten.

Installiert hat Nextira One das Gateway im Auftrag des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Das Omni PCX Enterprise (OXE) integriert die Forschungsstation in das IP-Netz des Instituts.

Die Neumayer-Station III dient als Basis für wissenschaftliche Beobachtungen sowie als logistisches Zentrum für Inlandexpeditionen und den Einsatz von Polarflugzeugen. In der Station sind neun Personen tätig. Während des antarktischen Sommers kann die Besatzung auf bis zu 30 Personen anwachsen.

Für jeden der insgesamt 30 Forscher wurde ein Endgerät der 8er-Serie beziehungsweise ein WLAN-Telefon der Reihe 310 für die mobile Nutzung vorgesehen. Die Anbindung des OXE-Gateway an den Hauptstandort des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven erfolgt über eine Satellitenverbindung.

Komplettes Paket von Ersatzteilen und Handbüchern

Die Techniker des Instituts wurden von Mitarbeitern von Nextira One auf den neuesten Stand gebracht. »Um die Kosten für alle Seiten so gering wie möglich zu halten, haben wir unser Know-how direkt an das Alfred-Wegener-Institut weitergegeben. Nicht nur die Reise-, auch die Installationskosten wären sonst in astronomische Höhen gestiegen«, beschreibt Günther Geldszus (Solution Design Nextira One) die Herausforderungen des Projekts.

Die Lösung war simpel wie praktikabel: Für die Inbetriebnahme wurde das Gateway in Bremen komplett aufgebaut und gestestet. Ein Mitarbeiter des Instituts wurde direkt an der Anlage geschult.

Einen weiteren Punkt gab es dennoch zu klären: »Aufgrund der doch großen räumlichen Distanz konnte Nextira One einen 24-Stunden-Zugriff, der sonst zum Standard gehört, nicht garantieren«, sagt Gerold Prehn.

Der Grund: Die »Polarstern«, das Versorgungsschiff für die Neumayer-Station, fährt nur alle sechs Monate die Forschungsstation an.

Deshalb entwickelte Nextira One ein Ersatzteilpaket sowie individuelle Manuals und Unterlagen speziell für das Alfred-Wegener-Institut. Das Package wurde von der Polarstern in die Antarktis geschafft.


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