Wechselvolle Geschichte

DeTeWe wird 125

30. April 2012, 10:05 Uhr | Folker Lück
DeTeWe-Fertigung in Berlin-Kreuzberg (1991): Große Herausforderungen nach Aufhebung des Postmonopols. (Foto: Hermann Josef Müller)

Am 11. Mai jährt sich ein Stück deutscher Wirtschaftsgeschichte: Die DeTeWe Communications feiert ihr 125-jähriges Jubiläum. Einst einer der größten, deutschen Telekommunikationshersteller positioniert sich DeTeWe heute als Systemintegrator.


Gegründet im Jahr 1887 als Zulieferer in der Telefonapparateproduktion, war das Unternehmen DeTeWe ein Pionier bei der Konstruktion von Fernmeldeämtern, Co-Erbauer des ehemaligen Berliner Rohrpostsystems, Hersteller von Telefonen und ist heute einer der namhaften ITK-Systemintegratoren in Deutschland. »Die DeTeWe blickt auf Generationen von Ingenieursleistung zurück und hat die Kommunikationsbranche wie kaum ein anderes Unternehmen mitgeprägt. Ob Telefon, Rohrpost, Fax, schnurlose Telefone, Internet, E-Mail: Die Informations- und Telekommunikationsbranche ist schnelllebig, die DeTeWe war immer dabei. Darauf sind wir stolz und wollen den runden Geburtstag nutzen, um gemeinsam mit unseren Kunden zu feiern«, sagt Christian Fron, Geschäftsführer der DeTeWe Communications.

Die Geschichte von DeTeWe war immer sehr wechselvoll. Wie andere, bekannte TK-Hersteller auch, wurde DeTeWe mit Aufhebung des Postmonopols und dem Beginn der Globalisierung in den 1990er Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Zu spät hatte das damalige Management damit begonnen, DeTeWe vom einstigen Zulieferer der Deutschen Bundespost hin zu einem Hersteller moderner Kommunikationslösungen für den europäischen Markt zu verändern. Infolgedessen geriet DeTeWe in finanzielle Schieflage und musste hunderte Arbeitsplätze abbauen. Die Produktion von Telefonanlagen am Stammsitz in Berlin-Kreuzberg wurde aufgegeben. Wäre im Jahr 2005 nicht der kanadische Hersteller Aastra zu Hilfe gekommen, gäbe es das traditionsreiche Unternehmen heute womöglich nicht mehr.

Der einstige Hersteller von Fernmeldeämtern entwickelte sich unter dem Dach der Aastra-Gruppe zu einem ITK-Systemintegrator, der DeTeWe Communications. Hier fokussiert das Unternehmen heute den gehobenen Mittelstand. Die steigende Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich der Beratung, Installation und Wartung von Kommunikationssystemen sorgte in den vergangenen Jahren und bis heute dafür, dass die alte Dame DeTeWe als DeTeWe Communications wieder erfolgreich im Geschäft ist.

»Heute geht es dabei nicht mehr nur um die Implementierung klassischer Telefonanlagen, sondern um deutlich komplexere Konzepte wie Unified

Communications und standortübergreifende Zusammenarbeit«, erklärt Christian Fron. DeTeWe Communications übernimmt als ITK-Systemintegrator die Organisations- und Prozessberatung, implementiert die neuen Technologien und schult Mitarbeiter. Treu geblieben ist das Unternehmen dem Stadtteil Berlin-Kreuzberg: 1887 wurde die Firma in diesem Bezirk gegründet, seit 1895 befindet sich der Firmensitz an der Zeughofstraße.


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