Tech Data-Kampagne »FootPRINT«

Drucker und Umweltschutz: Geld verdienen, geht doch!

9. März 2021, 7:52 Uhr | Martin Fryba
© AdobeStock/momius

Das papierlose Büro ist Science Fiction und bis die Dystopie Druckerhersteller erreicht, werben sie einstweilen für ihre umweltfreundlichen Produkte. Zeit- und Geldverschwendung der Green IT-Gutmenschen? Im Gegenteil.

Der umweltfreundlichste Drucker sei der, der gar nicht erst hergestellt werde, sagte unlängst - und das ist bemerkenswert für einen Top-Manager - Henning Ohlsson in einem Videoauftritt vor Journalisten. Nun können der Chef des Druckerherstellers Epson und wir alle die Erde nun einmal nicht mehr in die Zeit vor Beginn des Anthropozän zurückdrehen. Ihr entfliehen und auf dem Mars mit Stunde null neu und dieses mal richtig zu beginnen, dafür baut Elon Musk ja schon Raketen. Bis die interplanetare Kolonialisierung startet, zündet erst einmal Stufe drei einer sehr irdischen Reise. Tech Data setzt die vor zwei Jahren aufgelegte »Multivendor-Nachhaltigkeitskampagne« für Drucker-Vertriebspartner fort.

Bei »FootPRINT« zeigen Brother, Canon, Epson, HP und Lexmark besonders ökologische und nachhaltige Produkte. Jetzt hat sich sogar Xerox der Kampagne angeschlossen. Man darf gespannt sein, was der Pionier der gar nicht so grünen Kopierer zu Green IT zu sagen haben wird.


Hatten Kunden und somit auch der Channel die erste zarte Green IT-Welle kurz nach der Jahrtausendwende durch vorbildliches Desinteresse schnell ausgespült, ist nun offenbar die Zeit reif für eine Wende hin zum ökologisch korrekten Büro. Man darf davon ausgehen, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur nachhaltig sein wird in der Gesellschaft und Wirtschaft. Man kann mit  Green IT auch Geld verdienen, was Geschäftsführer Jan Schriewer beweist, dessen Systemhaus das Programm zum Firmennamen machte.


Aufs Geld verdienen mit Marketing im Channelvertrieb versteht sich die Broadline-Distribution traditionell aufs Beste. Neue Trends, die Hersteller setzen, werden umarmt. Grüne Technologie, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, das sei im Markt nun angekommen. »Wir stellen eine deutlich höhere Bedeutung von Nachhaltigkeit beim Output-Management – also beim Drucken – sowohl bei Partnern als auch bei Endkunden im Vergleich zum Beginn der Kampagne fest«, sagt Henning Rieger, Direktor der Tech Data-BU  Printer & Supplies.


Freilich darf sich das gute Gewissen nicht darin erschöpfen, lediglich grüne Produkte zu vertreiben und vorzurechnen, wie viel CO2 man im Rahmen der letzten Kampagne anhand der Abverkaufszahlen freiwillig kompensiert hat. 100 Tonnen waren es. Dieses Mal geht’s im Rahmen der laufenden Kampagne um Aufforstung. »Teilnehmende Vertriebspartner sammeln virtuell Bäume durch das Erreichen individueller Umsatzziele. Zusätzliche Bäume können über das wöchentliche Quiz und verschiedene Sonderaktionen erspielt werden. Am Ende der Kampagne werden alle Bäume dann in Kooperation mit der Non-Profit-Organisation Plant-for-the-Planet auch real gepflanzt«, erläutert Tech Data.

Ablasshandel?
Kritiker solcher Kompensationen vergleichen sie gerne mit einem Ablasshandel, was ein ziemlich einträgliches Geschäft damals wie heute war und ist, wenn man zum Bespiel auf den Gewinn von Tesla schaut. Er speist sich vor allem aus dem Verkauf von Emissionsrechten, die der Elektroautobauer nicht benötigt. Geld verdienen ist auf vielen Wertschöpfungsstufen des grünen Sektors möglich. Mit ökologie- und ökonomiefreundlichem Drucken ganz pragmatisch anzufangen, ist ein »FootPRINT«, den alle Firmen leicht gehen könnten und auch gehen sollten. Anfangen statt Anklagen und weiter machen wie bisher, sei empfohlen.

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