Drohendes 5G-Aus von Huawei in Schweden

Ericsson stärkt Huawei den Rücken

20. November 2020, 16:48 Uhr | Martin Fryba
Setzt sich für Wettbewerb ohne Protektionismus ein, obwohl Huawei ein starker Wettbewerber im Markt für 5G-Komponenten ist: Ericsson-CEO Borje Ekholm
© Ericsson

Das kommt auch nicht alle Tage vor: Der CEO eines Konkurrenten kritisiert den Marktausschluss eines Wettbewerbers. Dafür hat Ericsson-CEO Borje Ekholm gute Gründe.

Im Interview mit der Financial Times rückt Ericsson-CEO Borje Ekholm das Bild gerade, dass man sich die Hände reibe, weil Huawei in Schweden beim Aufbau des 5G-Netzes nicht zum Zuge kommen soll. Die schwedische Post- und Telekommunikationsbehörde PTS hat potenziellen Erwerbern von 5G-Frequenzen auferlegt, keine Komponenten des chinesischen Technologiekonzerns einsetzen zu dürfen. Huawei klagte mit Erfolg beim Verwaltungsgericht in Stockholm. Das Versteigerungsverfahren ruht einstweilen bis zur endgültigen Entscheidung.

 

Ekholm sagte im Interview, dass Europa wie auch China keine Verbote und Ausschlüsse bräuchten, sondern einen offenen Markt sowie freien und fairen Wettbewerb. So würden alle Wirtschaftszweige von den Vorteilen eines zügigen 5G-Ausbaus profitieren können.

 

Ähnlich äußerte sich kürzlich Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter und warnte, dass der Ausschluss von Huawei oder ZTE den Ausbau der 5G-Netze hierzulande um fünf Jahre verzögern und die Kosten in die Höhe treiben würde.
Immer wieder sieht sich Huawei in vielen Ländern in einer Rechtfertigungsposition, weil man dem chinesischen Technologiekonzern unterstellt, er könnte auf Druck des chinesischen Staat einknicken und Unternehmen und ihre Daten ausspionieren.

 

Huawei kontert: Man sei der »festen Überzeugung, dass im Zeitalter globaler Lieferketten nur durch Standardisierung, Zertifizierung und Verifizierung aller eingesetzten Technologien, jeweils auf Basis transparenter Kriterien, das Sicherheitsniveau unserer Netze erhöht werden kann und dass es dazu einer globalen Anstrengung und der konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure bedarf.«

 

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