Starface im CRN-Interview

»Es war klar, dass die Video-Komponente irgendwann kommt«

4. Mai 2020, 12:48 Uhr | Natalie Lauer
Starface-Geschäftsführer Florian Buzin
© Starface

Mit Starface Neon hat der UCC-Hersteller nun auch eine Videoconferencing-Plattform in den kostenlosen Public Beta-Test geschickt. Im CRN-Interview berichtet Geschäftsführer Florian Buzin, wie es mit der Lösung in Zukunft weitergehen soll – auch für den Channel.

Das Thema Home Office ist so relevant wie nie: Tausende von Unternehmen nahmen in den letzten Wochen die Remote-Anbindung ihrer Mitarbeiter in Angriff – und mussten feststellen, dass die Einrichtung digitaler Workplaces mit Voice, Video und Collaboration aus dem Stand schwer zu bewerkstelligen ist. UCC-Hersteller wie Starface springen nun mit Aktionen in die Bresche: Die Karlsruher bieten nicht nur vorübergehend kostenlose UCC-Clients, sondern haben mit Starface Neon auch eine Videoconferencing-Plattform in den kostenlosen Public Beta-Test geschickt. Geschäftsführer Florian Buzin verrät, wie es mit der Lösung in Zukunft weitergehen soll – auch für den Channel.

CRN: Herr Buzin, wie geht es Starface in der Krise?

Buzin: Nun, natürlich macht sich Corona auch bei uns bemerkbar. Viele Unternehmen stellen ihre Investitionen derzeit zurück, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht – und im operativen Alltag ist es auch deutlich schwieriger, den Kontakt zu Kunden und Partnern aufrechtzuerhalten. Trotzdem trifft uns die Krise in zweifacher Hinsicht weniger hart als andere Betriebe: Erstens, weil wir Lösungen verkaufen, die im Moment sehr stark nachgefragt werden: etwa unsere Cloud-PBX-Lösungen zur Erweiterung oder Ablösung alter Telefonanlagen ohne Homeoffice-Unterstützung, die Clients und Apps, um auch außerhalb des Büros nahtlos erreichbar zu sein sowie unseren SIP-Trunk Starface Connect, der eine schnelle Erweiterung der Leitungskapazitäten für zusätzliche Telefonate ermöglicht. Und zweitens, weil wir uns seit vielen Jahren mit dem Thema Digital Workplace auseinandersetzen – also trotz der Isolation und der Umstellung auf Homeoffices durchgehend effizient weiterarbeiten konnten.

CRN: Dieses UCC-Knowhow stellen sie Kunden und Interessenten derzeit kostenlos zur Verfügung – zum einen in Form von Gratis-Lizenzen für den UCC-Client, zum anderen mit der Free-Public-Beta-Version der Videomeeting-Plattform Starface Neon. Was steckt hinter diesen Freebies?

Buzin: Eigentlich ist das ganz einfach: Wir haben die Tools und das Knowhow, um Unternehmen beim einfachen und schnellen Aufbau von Homeoffices zu unterstützen. Wir finden aber nicht, dass eine so langfristige Investition unter Druck vorgenommen werden sollte, und uns ist auch klar, dass viele Entscheider jetzt ganz andere Dinge im Kopf haben als die Modernisierung ihrer IT. Also haben wir bedienfreundliche und ganz unbürokratische Lösungen zusammengestellt, mit denen die Unternehmen mehr oder weniger auf Knopfdruck für eine befristete Zeit digitale Homeoffices einrichten können. So bleiben sie während der Krise handlungsfähig, und entscheiden dann, ob sie die Lösungen wieder abbauen oder gebührenpflichtig weiternutzen. Letzteres wäre natürlich schön, steht für uns im Moment aber nicht im Vordergrund. Wir freuen uns vor allem, dass wir zehntausenden Menschen die Arbeit im Homeoffice erleichtern können.

CRN: Lassen Sie uns über Starface Neon sprechen. Was hat Sie bewogen, als UCC-Anbieter jetzt in den Videomeeting-Markt einzusteigen?

Buzin: Als UCC-Anbieter wissen wir schon lange, dass die Video-Kommunikation für Unternehmen über alle Branchen und Größen hinweg wichtiger wird. Nachdem wir seit jeher den Anspruch haben, alle relevanten Kommunikationskanäle in unserer Plattform zu bündeln, war es für uns also gesetzt, dass die Video-Komponente über kurz oder lang kommt. Unser ursprünglicher Plan war es, die Lösung im Sommer freizuschalten. Aber mit Blick auf die COVID-19-Krise haben wir den Launch um einige Wochen vorgezogen – und das sehr entspannt, denn wir sind überzeugt, dass sich Starface Neon auch in der Beta-Version vor keiner kommerziellen Lösung verstecken muss. Wir bieten keinen Schnickschnack, sondern das, was eine Videokonferenzlösung im Kern können muss: stabile Übertragung in hoher Qualität. Und das – im Gegensatz zu den am häufigsten genannten Wettbewerbern – nach deutschem Datenschutzrecht.

CRN: Was zeichnet Starface Neon denn aus?

Buzin: Was den meisten Anwendern als erstes auffällt, ist die Qualität der Sprach- und Videoübertragung – das ist natürlich ein Bereich, in dem wir unsere lange Erfahrung im Bereich Echtzeitkommunikation voll ausspielen können. Die zweite große Stärke der Plattform ist die Einfachheit. Die Oberfläche ist übersichtlich, das Feature-Set intuitiv, die Handhabung unkompliziert. Mit dieser Usability können wir vor allem bei den Video-Neulingen, die jetzt ganz neu in das Thema einsteigen, punkten. Und noch in einem dritten Bereich sehen wir uns ganz weit vorne: bei der Sicherheit. Es ist kein Geheimnis, dass gerade amerikanische Anbieter oft mit großen Problemen im Bereich Datenschutz zu kämpfen haben. Wir haben von Anfang an auf lückenlose TLS-Verschlüsselung geachtet und hosten als deutscher Anbieter ausschließlich in deutschen Rechenzentren. Das heißt auch, dass unsere Kunden damit ruhig schlafen können.

CRN: Die Early Adopter lernen Starface Neon derzeit als kostenlose, über den Browser verfügbare Lösung kennen. Aber wie soll es denn nach Corona weitergehen?

Buzin: Unser ursprünglicher Plan, Starface Neon mit dem Launch der Vollversion als kostenpflichtiges Feature in den Starface UCC-Client zu integrieren, hat nach wie vor Bestand. Ab dann werden nur noch Kunden mit einer Starface-Anlage, einem UCC-Client und dem Starface Connect Trunk ein Video-Meeting initiieren können. So haben unsere Kunden auch weiterhin die Möglichkeit, Videokonferenzen ohne zusätzliche Anmeldungen oder Installation von Zusatzsoftware abhalten zu können. Nur so können wir die Zugriffe validieren und akkurat abrechnen. Das heißt aber nicht, dass es nicht irgendwann eine Ausweitung  zu einem Stand-Alone-Service geben wird.  

CRN: Und wie wird die Abrechnung der Videokonferenzen funktionieren?

Buzin: Durch die Integration in den UCC-Client – die uns eine genaue Validierung der Nutzerlizenz und der Service-Dauer ermöglicht – stehen uns bei der Abrechnung alle Modelle offen. Wir haben uns in Absprache mit unserem Produkt- und unserem Partner-Management dafür entschieden, den Service im Basismodell nach einem Call-basierten Pay-as-you-Use-Modell ohne monatliche Fixkosten abzurechnen – sprich: nach der Zahl und Dauer der Konferenzen. Für Power-User wird es ähnlich wie bei unserem SIP-Trunk Starface Connect auch für Starface Neon vergünstigte Fair-Flat-Kontingente geben – und mittelfristig aller Voraussicht nach auch eine echte Flat-Rate.

CRN: Wer wird die Vermarktung der Lösung übernehmen?

Buzin: Da setzen wir ganz klar auf den Channel. Wir sind überzeugt, dass wir unseren Partnern mit Starface Neon ein weiteres hervorragendes Produkt an die Hand geben, mit dem sie sehr einfach neues Business generieren können. Zum einen, weil wir sie – wie schon bei Connect – an der Airtime der von ihnen betreuten Kunden beteiligen werden. Und zum anderen, weil sie mit der Video-Funktionalität die Tür zu einem Riesenwachstumsmarkt aufstoßen. Es lohnt sich für die Partner also wirklich, möglichst früh auf den Zug aufzuspringen. Das gilt umso mehr, als sie dafür keinerlei zusätzliche Schulungen und Zertifizierungen vorweisen müssen – die Einstiegshürde ist also extrem niedrig.

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