Voice over IP über Mobiltelefon
Feldversuch: Verizon Wireless öffnet Mobilfunknetz für Skype
Mit Spannung dürfen derzeit deutsche Mobilfunkfirmen Richtung USA blicken. Dort hat der Carrier Verizon Wireless sein Mobilfunknetz für den Voice-over-IP-Dienst Skype geöffnet. Sollte Verizon dadurch den Umsatz mit Datendiensten steigern, könnte das Modell auch für Deutschland interessant werden.
Bislang stellen sich T-Mobile, Vodafone und Co. stur, wenn es um Skype geht. Als beispielsweise Nutzer von Apples iPhone in Deutschland über das Netz von T-Mobile Voice-over-IP-Telefonat führen wollten, blockierte der Service-Provider dies zunächst. Die offizielle Begründung: Das Netz werde durch den Traffic überlastet.
Tatsächlich fürchtete T-Mobile, dass der Umsatz mit »normalen« - und teuren – Mobilgesprächen dank Skype sinken könnte. Umso interessanter dürfte für die deutschen Mobilfunk-Carrier die Tatsache sein, dass Verizon Wireless nun in den USA kostenlose Skype-Telefonate über sein Netz erlaubt.
Die Begründung von Verizon: Zum einen habe der Umsatzanteil von Datendiensten in den vergangenen Monaten massiv zugenommen. Zum anderen seien durch den Preiskampf die Tarife für Gespräche über Mobilfunknetze massiv in den Keller gegangen. Datenverkehr als Hoffnungsträger, gewissermaßen.
Testlauf für Europa
Speziell Vodafone wird mit Argusaugen beobachten, ob die Rechnung für Verizon Wireless aufgeht. Denn der britische Mobilfunkkonzern hält 45 Prozent der Anteile an dem Carrier; 55 Prozent sind im Besitz des US-Carriers Verizon. Somit wird die Kooperation der Mobilfunksparte von Verizon mit Skype auch zu einem Testlauf, was VoIP-Services über Mobilfunk in Europa und anderen Regionen betrifft.
Laut Verizon Wireless sind Telefonate zwischen registrierten Skype-Usern kostenlos. Gespräche von Skype zu einem »normalen« Telefonanschluss kosten 2 US-Cent pro Minute oder 3 Dollar pro Monat. Verizon erhält von Skype einen Anteil am Umsatz mit VoIP-Telefonaten.
Skype steht auf mehreren Smartphones von RIM (Blackberry) sowie Android-Telefonen von Motorola und HTC zur Verfügung. Auf den Geräten muss der User eine Client-Software installieren.
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