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Fujitsu und Toshiba wollen Mobiltelefongeschäft zusammenlegen

13. Juni 2010, 17:50 Uhr | Bernd Reder
Toshiba würde unter anderem das TG01 in die Ehe mit Fujitus einbringen. Das Smartphone läuft unter Windows Mobile.

Ein Mega-Deal im Bereich Mobilkommunikation bahnt sich in Japan an. Fujitsu und Toshiba führen Gespräche mit dem Ziel, die Mobilsparten beider Firmen zusammenzulegen.

Sonderlich erfolgreich waren Fujitsu und Toshiba bislang nicht gerade, was das Geschäft mit Mobiltelefonen betrifft – zumindest außerhalb Japans. Toshiba beziffert den Umsatz mit mobilen Telefonen auf umgerechnet etwa 990 Millionen Dollar. Fujitsu gibt keine Zahlen heraus.

In Japan profitierten beide Unternehmen davon, dass Mobilfunk-Serviceprovider aus Nippon wie NTT Docomo und KDDI heimischen Lieferanten den Vorzug vor Nokia, Samsung, HTC, Apple oder Research In Motion (RIM) geben. Außerhalb des Landes spielen Sharp, Fujitsu und auch Toshiba im Vergleich zu den genannten Firmen eher eine Nebenrolle.

Das wollen Fujitsu und Toshiba nun ändern. Durch eine Fusion der Mobiltelefonbereiche würde in Japan mit 18,7 Prozent Marktanteil, bezogen auf die Zahl der verkauften Geräte, der zweitgrößte Handyproduzent nach Sharp (26,1 Prozent) entstehen.

Bereits Anfang des Monats hatten andere japanische Firmen ihre Mobilfunkaktivitäten zusammengelegt. NEC, Casio und Hitachi gründeten NEC Casio Mobile.

Markt weitgehend gesättigt

Dass Japans Handy- und Smartphone-Produzenten gewissermaßen dazu verdammt sind, auf ausländischen Märkten ihr Glück zu versuchen, belegen Daten der Japan Electronics and Information Technology Industries Association (JEITA). Demnach ging in Japan die Zahl der verkauften Mobiltelefone im vergangenen Jahr um 4 Prozent zurück.

Im Vergleich zum Jahr 2007 betrug das Minus gar 30 Prozent. Der Grund: eine Marktsättigung von etwa 97 Prozent.

Nach Informationen des japanischen Wirtschaftsblatts Nikkei stehen die Verhandlungen zwischen Fujitsu und Toshiba kurz vor dem Abschluss. Allerdings war von beiden Firmen keine Stellungnahme zum Status der Gespräche zu erhalten.


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