Standard für Femtozellen verabschiedet

Gartner: Chancen durch Femtozellen nicht verpassen

12. Mai 2009, 13:50 Uhr | Werner Veith
Über eine Femtozellen-Radio-Basisstation (RBS) können Nutzer von Handys oder Notebooks mit UMTS-Modul auf das Breitbandnetz zugreifen. (Bild: Ericsson).

Bei Femtozellen sieht Gartner ein großes Potenzial. Zumal es nun mit 3GPP Release 8 einen Standard dafür gibt. Allerdings befürchten die Analysten, dass Mobilfunkbetreiber wegen der nachlassenden Euphorie die Chancen der Technologie ignorieren.

Mobilfunk-Carriern bieten sich mit Femtozellen ganz neue Möglichkeiten. Schließlich kommen sie mit den Minibasisstationen direkt in die Gebäude und Wohnungen von Unternehmen beziehungsweise Privatnutzern. Gartner geht dabei soweit zu sagen: Femtozellen »haben inzwischen das Potenzial, die Architektur und den Betrieb mobiler Netze sowie den Zugang zu mobilen Services ein für alle mal zu verändern.« Nun lässt die Euphorie bei Femtozellen nach. Deshalb warnt Gartner davor, wegen dieser Entwicklung, dass Provider deswegen die Möglichkeiten dadurch ignorieren oder geringer als tatsächlich einschätzen.

Für Mobilfunkanbieter ergeben sich verschiedene Vorteile. Zum einen können sie Anwendern einen Vertrag für Mobilfunk und Festnetzgespräche über Femtozellen anbieten. Weiter lassen sich Angebote schnüren, die Mobilfunk, Inhouse-Dienste und Festnetzbreitbandanschlüsse enthalten. Außerdem verbessern Femtozellen die Netzabdeckung in Gebäuden.

Zudem sind dann weniger Nutzer an den großen Basisstationen eingebucht, was auch deren Nutzung verbessert. Dies hat dann zur Folge, dass deren Ausbau etwa durch zusätzliche Masten kleiner ausfallen kann. Weiter können Mobilfunk-Provider Kunden über Femtozellen stärker an sich binden.

Seit April 2009 gibt es nun Standards für den Einsatz von Femtozellen. Festgeschrieben sind diese im Release 8 von 3GPP. Hier sind die Bereiche Funk, Interferenz, Sicherheit, Management sowie Bereitstellung geklärt. Das Release schafft somit die Vorrausetzung, dass Geräte verschiedener Hersteller interoperabel sind.

Dies könnte etwa Probleme aufwerfen, wenn unterschiedliche Systeme im Unternehmen und im Privatbereich installiert sind. Gartner erwartet nun, dass es zwischen 12 und 18 Monaten dauert, bis Angebote für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Consumer auf den Markt kommen.


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