Smartphone-Allianz aus Nokia und Microsoft

Google: »Nokia und Microsoft müssen nun Ergebnisse abliefern«

16. Februar 2011, 12:55 Uhr | Lars Bube

Auf dem Mobile World Congress zeigte sich Google-Chef Eric Schmidt enttäuscht über Nokias jüngste Entscheidung, künftig auf Windows Phone als Betriebssystem für seine Smartphones zu setzen. Dennoch sei die Tür für Nokia in Richtung Android damit nicht endgültig zu.

Als Journalisten den Google-Chef Eric Schmidt diese Woche auf dem Mobile World Congress in Barcelona zur neuen Smartphone-Allianz aus Nokia und Microsoft befragten, machte Schmidt keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über den Deal: »Uns hätte besser gefallen, wenn sie sich für Android entschieden hätten«. Entsprechende Verhandlungen habe es in der Vergangenheit und auch aktuell immer wieder gegeben. Doch Nokia will sich lieber mit Googles größtem Konkurrenten Microsoft ins Boot setzen und dessen Windows Phone 7 künftig als zentrales Betriebssystem seiner Smartphones nutzen (siehe: Nokia ersetzt Symbian durch Microsoft Windows Phone).

Auch wenn sich hier zwei mächtige Giganten der ITK-Branche zusammenfinden, zeigte sich Schmidt jedoch skeptisch, ob sie damit auch Erfolg haben werden. Immerhin haben beide Firmen im Mobilfunkmarkt derzeit eher schwierige Zeiten. »Nokia und Microsoft müssen nun Ergebnisse abliefern«, forderte Schmidt deshalb. Andererseits erklärte der Google-Chef trotz aller Enttäuschung Nokias Flucht in Microsofts Arme auch deutlich, dass für ihn das Kapitel Nokia damit noch nicht abgehakt sei. Man bleibe weiterhin offen zu Verhandlungen bereit, sollte Nokia sich eines Tages doch noch für Android entscheiden wollen.

Tatsächlich stellt sich hier die Frage, warum Nokia nicht zu Android wechselte, das derzeit unbestritten das erfolgreichste und am schnellsten wachsende Smartphone-Betriebssystem ist. Laut Schmidt verkaufen alle Hardware-Partner derzeit »sehr, sehr viele Geräte«. Manche Smartphones wie das in Kooperation mit Samsung entwickelte Google Nexus S seien sogar so gefragt, dass die Kunden teilweise Wartezeiten in Kauf nehmen müssten. Microsoft Windows Phone 7 bleibt hingegen trotz eines ordentlichen Starts noch deutlich hinter den Erwartungen und den Konkurrenten zurück. Ausschlaggebend für die Entscheidung Nokias dürfte damit hauptsächlich eine nicht näher bezifferte Zahlung in Milliardenhöhe von Microsoft gewesen sein.


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